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Mittelfristige klinische und radiologische Ergebnisse nach Implantation der inversen Schulterprothese Delta bei Rotatorenmanschettendefektarthropathie
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Evaluation des Funktionsgewinnes anhand von klinischen und radiologischen Parametern bei 68 Patienten nach Implantation einer inversen Schulterprothese Delta bei Rotatorenmanschettendefektarthropathie nach einem minimum Follow-up von 2 Jahren.
Methodik: Achtundsechzig Schultern in 68 konsekutiven Patienten wurden nach Implantation einer inversen Schulterprothese vom Typ Delta III (DePuy France, Saint Priest CEDEX, Frankreich) preoperativ und nach einem durchschnittlichen Follow-up von 42 Monaten evaluiert. Die klinischen Ergebnisse wurden mit Hilfe des „Constant score for pain“, „Constant Shoulder Score“, „Oxford Shoulder Score“ und der „UCLA Shoulder rating scale“ erfasst. Das subjektive Instabilitätsgefühl wurde mit dem „Rowe Score for Instability“ und dem „Oxford Instability Score“ bestimmt. Die Röntgenbilder wurden nach Nerot klassifiziert. Gemäß dem Schema von Goslings und Gouma wurden die Komplikationen ermittelt. Alle Patienten wurden von einem Operateur operiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei Follow-up (24 bis 96 Monate) liegen uns Daten zu allen 68 Patienten vor. Ein Patient verstarb während des Nachuntersuchungszeitraumes an Alterskachexie. Im Durchschnitt erreichten die Patienten einen Anstieg aller erhobenen Scores (Tabelle 1 [Tab. 1]).
Bei der radiologischen Analyse nach Nerot et al. hatten 85 Prozent der Untersuchten kein (Grad 0) oder nur geringes (Grad 1) infraglenoidales Notching. Es traten 8 Komplikationen auf: Eine teilweise reversible Läsion des Nervus radialis (Grad 1 nach Goslings und Gouma), drei Lockerungen des Humerusschaftes (Grad 2) und fünf Luxationen/Luxationsfrakturen des Glenoids (Grad 2).
Die Daten zeigen, dass die Patienten durch die Implantation einer inversen Schulterendoprothese im Durchschnitt auch nach einem mittleren Follow-up hinsichtlich Schmerzen, Funktion des Gelenks und Stabilität profitieren. Jedoch bestand eine Komplikationsrate von 12%, wobei der relevante Zeitraum der Lockerungen noch nicht erfasst wurde. Dies ist bei der Indikationsstellung zu bedenken, da die Revisionsmöglichkeiten einer gelockerten inversen Schulterprothese immer noch begrenzt sind. Insofern sollte es sich trotz der guten klinischen Ergebnisse weiter um eine Therapieform für das höhere Alter handeln.