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Die Tibia first-Technik führt nicht zu einer zur chirurgischen Epikondylenachse Parallelen Implantation des Femurs
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: In der Analyse der schmerzhaften Knieendoprothese hat sich die chirurgische Epikondylenachse (CEA) als Standard in der Diagnostik der femoralen Komponentenrotation etabliert. Es ist bislang unklar, ob bei korrekter Anwendung der weit verbreiteten Tibia first Technik zur Bestimmung der femoralen Rotation eine zur CEA parallele Rotation resultiert.
Hypothese dieser Studie war, dass die Einstellung der femoralen Rotation nach der Tibia first Technik zu einer zur CEA parallelen Rotation führt.
Methodik: In diese prospektive Arbeit wurden 69 Patienten (69 Gelenke) eingeschlossen, die aufgrund einer primären Gonarthrose einen navigierten bikondylären Oberflächenersatz erhalten haben. In 67 Fällen, in denen ein perfektes Weichteilbalancing des Streckspaltes (<1° Asymmetrie) gelang, wurde der Beugespalt und die zu seiner Symmetrie erforderliche Rotation der femoralen Komponente bestimmt und dokumentiert. Das Femurteil wurde unter zusätzlicher Berücksichtigung von posteriorer Kondylenachse und Whitesideline implantiert. Postoperative wurde die Rotation des Femurteils zur CEA bestimmt und daraus der Winkel zwischen einem nach der Tibia first Technik implantierten Femur und der CEA berechnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei konsequenter Anwendung der Tibia first Technik wäre eine Streuung der femoralen Komponenten um –0,6°±2,9° [–7,4° zu 5,9°] von der CEA resultiert. Die absolute Abweichung hätte 2,4°±1,8° mit einer Spanne zwischen 0,2° und 7,4° betragen.
Selbst bei perfekt balanciertem Streckspalt führt die Tibia first Technik nicht zu einer zur CEA parallelen Einstellung der femoralen Komponente. Da in der Literatur die klinischen Ergebnisse verglichen mit der Femur first Technik gleichwertig sind, ist eine Wertung dieser Abweichung als Fehlpositionierung kritisch zu sehen.