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Eine 2-Jahres-MRT-Verlaufsuntersuchung nach arthroskopischem Bankart-Repair mit knotenfreien Bio-Ankern
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die strukturelle Rekonstruktion des anteroinferioren Kapsel-Labrumkomplexes sowie die Biodegradierung und ossäre Reaktion nach arthroskopischem Bankart-Repair mittels knotenfreier Bio-Ankersystem sind nicht adäquat dargestellt. Inwieweit beeinflusst die präoperative Luxationszahl das klinische und strukturelle Ergebnis des Bankart-Repairs? Wie verläuft im 2-Jahresintervall die Ankerbioresorption sowie die ossärer Begleitreaktion und besteht ein Einfluss auf das klinische Ergebnis?
Methodik: 31 Volunteers (Alter 27,7 J) mit negativer Schulterinstabilitätsanamnese und 37 Patienten mit isoliertem Bankart-Repair (Alter bei Erstluxation/OP: 24,0 J/26,5 J) wurden präoperativ sowie 12 und 24 Monate (FU 0;1;2) nach arthroskopischem Bankart-Repair mit biodegradierbarer knotenfreier Ankertechnik (3,5 mm Bio-PushLock doppelt armiert, Arthrex) strukturell im MRT (Stir+T1/512 cor. DE sag., PDW+PDW Spir axial; ohne KM) evaluiert. Die Bankart-Gruppe (BG) wurde zudem klinisch im Scoresystem (Walch-Duplay, Rowe sowie CM, ASES, DASH) untersucht und entsprechend der präop. Luxationszahl (4,66±7,74) unterteilt in: Single-Dislocation/SD (n=12), Oligo-Dislocation/OD (n=13; range 2–4/2,23±0,59) und Multi-Dislocation/MD (n=12; range 5–20; 9,67±5,82). Ausgewertet wurden der anteriore und inferiore Labrumslopewinkel (a/iLSW) bzw. Labrum-Glenoid-Höhenindex (a/iLGHI), die ossäre Reaktion (0–III°) sowie die Anker-Biodegradierung (0–III°).
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Bankart-Gruppe zeigte nach 2J eine adäquate Labrumrekonstruktion anterior (aLS 24,4°±2,5/aLGHI 3,0±0,6) und inferior (iLS 24,8°±1,9/iLGHI 2,3±0,5) verglichen zur KG (aLS 24,4°±2,5/aLGHI 3,0±0,6; iLS 25,0°±2,2/iLGHI 2,3±0,3) (p>0,5) und zum präoperativen Status (aLS 13,9°±3,4/aLGHI 1,3±0,5/iLS 15,8°±3,7/iLGHI 2,3±0,3) (p<0,05). Hinsichtlich der präoperativen Luxationszahl bestand kein Unterschied zwischen SD, OD und MD bzw. zur KG (p>0,05). Die ossäre Reaktion (OR) und die Anker-Biodegradation (ABD) nahmen im zeitlichen Verlauf zu und waren am unteren Anker (FU2 OR 1,9°/ABD 2,2°) verstärkt verglichen zum oberen Implantat (FU2 OR 1,1°/ABD 1,5°), jedoch ohne signifikanten Einfluss auf das Scoresystem (p>0,05). Dieses dokumentierte gute bis sehr gute Werte ohne signifikante Verbesserung zwischen FU1 und FU2 (FU2 WD=87,7±6,4; Rowe=89,9±5,1; CM=98,25±6,2; ASES=94,47±4,9; DASH=26,36±3,4).
Die MRT-Untersuchung zeigt die adäquate Adressierung des anteroinferioren Kapsel-Labrumkomplexes. Die präoperative Luxationszahl zeigt keinen Einfluss auf die quantitative Bankart-Rekonstruktion. Die Verwendung biodegradierbarer Implantate im Glenoid zeigt keine osteolytischen bzw. zystischen Veränderungen, jedoch besteht eine signifikant verstärkte ossäre Reaktion des anteroinferioren Implantats. Ein Einfluss auf das klinische Resultat besteht nicht.