Artikel
Ergebnisse des sekundären Patellarückflächenersatzes bei Patienten mit vorderem Knieschmerz und szintigraphischer „Hot Patella“ nach Knie Totalendoprothese
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Vorderer Knieschmerz ist eine mögliche Komplikation nach primärer Kniearthroplastik ohne primären Patellarückflächenersatz. Die Ergebnisse des sekundären Patellarückflächenersatzes sind oftmals enttäuschend [1], [2]. Ziel der Studie war es festzustellen, ob die Ergebnisse des sekundären Patellarückflächenersatzes in Patienten mit vorderem Knieschmerz und einer szintigraphischen „Hot Patella“ besser sind.
Methodik: Aus unserer Datenbank (12/2003 bis 12/2008) wurden 27 Knie von 25 Patienten identifiziert, die einen vorderen Knieschmerz und szintigraphisch eine „Hot Patella“ aufwiesen und bei denen ein sekundärer Patellarückflächenersatz durchgeführt wurde. Aus der Krankenakte, Datenbank und Patientenbefragung wurden die Schmerzen (1-5, keine bis starke) beim Treppensteigen und Gehen, der Knee Society Score (KSS) sowie der Bewegungsumfang vor und nach der Operation ermittelt. Die Patienten wurden auch über ihre subjektive Zufriedenheit befragt. Die Werte sind angegeben als Mittelwert und ± eine Standardabweichung. Statistik: T-test für verbundene Stichproben.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Bei 2 Patienten konnte kein prä- bzw. postoperativer KSS ermittelt werden. Zwei der verbliebenen 23 Patienten (25 Knie) hatten zusätzlich einen Tuberositastransfer. Der sekundäre Patellarückflächenersatz erfolgte 2.3±1.6 Jahren nach der initialen KTEP. Das postoperative Ergebnis wurde nach durchschnittlich 1.9 Jahren ermittelt. Die Patienten hatten nach der initialen KTEP kaum eine Linderung ihrer Beschwerdesymptomatik, allerdings ein signifikant kleineres Extensiondefizit (0.8±2.3° vs. 3.2±5.0°, p=0.02).
Nach dem Patellarückflächenersatz ergab sich eine signifikante Verbesserung der Schmerzen beim Gehen (1.8±1.0 vs. 4.2±0.8, p<0.001) und Treppen steigen (1.8±1.2 vs. 3.7±0.9, p<0.001), des KSS Knie (86±13 vs. 51±10 p<0.001), des KSS Funktion (83±17 vs. 73±18, p=0.03) und der Flexion (120±9° vs. 111±13°, p=0.003).
15 von 18 Patienten (83%) gaben an, dass sich ihre Beschwerdesymptomatik verbessert hat. 14 von 18 Patienten (78%) würden den sekundären Rückflächenersatz erneut durchführen lassen.
Bei Patienten mit einer „Hot Patella“ und vorderem Knieschmerz kann der sekundäre Rückflächenersatz nach einer KTEP bei persistierenden Symptomen zu einer deutlichen Beschwerdeminderung führen. Wir empfehlen vor einem eventuellen Patellarückflächenersatz die Durchführung einer Szintigraphie.
Literatur
- 1.
- Mockford BJ, Beverland DE. Secondary resurfacing of the patella in mobile-bearing total knee arthroplasty. J Arthroplasty. 2005;20(7):898-902.
- 2.
- Muoneke HE, Khan AM, Giannikas KA, Hägglund E, Dunningham TH. Secondary resurfacing of the patella for persistent anterior knee pain after primary knee arthroplasty. J Bone Joint Surg Br. 2003;85(5):675-678