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Arthrodesen-Konversion zur Sprunggelenksprothese – Indikation und Technik
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Veröffentlicht: | 21. Oktober 2010 |
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Fragestellung: Die Umwandlung der OSG-TEP in eine Arthrodese ist bei TEP-Fehlschlägen etabliert. Allerdings bestehen auch bei OSG-Arthrodesen Fehlschläge. Daher wurde aufgrund der verbesserten Ergebnisse der OSG-TEP die OP-Technik der Desarthrodetisierung als Salvage-Prozedur entwickelt und die Ergebnisse in einer prospektiven Untersuchung evaluiert und mit den Primär-TEP-Ergebnissen verglichen.
Methodik: Einschlusskriterium: OSG-Arthrodesen-Fehlschlag (konsekutive Serie / auswärtige Fusions-OP)
Untersuchungszeitraum: 2002–2008
Klientel: 35 Patienten (11x Konversion zur TEP versus 24x mit Revision und Re-OSG-Arthrodese)
Prospektive klin. und radiolog. Dokumentation: präop. / postop. 6 / 12 Wo. und Nachuntersuchung nach min. 1 Jahr: Ø20 (12–34 Monate)
Nachuntersuchungsrate: 11/11 (100%)
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Die Untersuchung der schlechten Ergebnisse nach o.g. OSG-Fusions-OP erbrachte 4 Gruppen, die als Indikation zur Auflösung und TEP-Implantation ermittelt werden konnten:
- Non-Union-Situation der OSG-Arthrodese
- Fehlstellung der OSG-Fusion
- Pantalare Arthrodese mit tarsaler Transferläsion
- Komplexe Deformität mit OSG-Fusion
- Nach kompletter Achsenanalyse in der Coronar und sagittal bzw. Transversalebene erfolge die OP-Technik mit:
- Implantatentfernung
- Ermittlung der Joint-Line mit Hilfe der Gegenseite / Malleolarwinkel / aLDTW / aADTW [Paley] und KBL
- Dorsoventrale Arthrolyse (2x)
- dTFG-(Re)-Arthrodese 2x und 1x USG-AD
- Begleitprozedur zur Deformitätenkorrektur: 3x MDO, 3x tibiale OT, 2x fibulare OT, 1x Malleolar-OT, 1x Cole-OT, 1x Tubby-OT und 3x trifokale AST und 2x Strayer-Prozedur und 2x Flexoren-Z-Tenotomie
Es traten keine perioperativen Komplikationen (Wundrandnekrosen, Infekt, Thrombose) auf. Einmal wurde eine zweizeitige OSG-Arthrolyse und Flexoren-Z-Tenotomie durchgeführt.
Bei der Nachuntersuchung wiesen alle 11 Pat. eine knöchern konsolidierte TEP und Korrektur-Osteotomien in korrekter Position und Ausrichtung ohne Instabilität auf. 10/11 Patienten waren zufrieden nur einmal wurde die geringe Beweglichkeit beklagt Der AOFAS-Wert war von präop. 21 auf 78 gestiegen bei einer ROM von mittleren 26°. Im Vergleich zu 477 evaluierten eigenen Primär-OSG-TEPs ist die Beweglichkeit reduziert (34°).
Im Vergleich zur Literatur [Hintermann et al.] erscheint insbesondere die kritische Indikationsstellung und Beschränkung auf o.g. Indikationen sinnvoll.
Die Umwandlung der OSG-Arthrodese in einer TEP ist technisch möglich und bei OSG-Fusionsfehlschlägen indiziert, wenn OSG-Non-union-Situationen, pantalare Fehlstellungen und pantalare Kontrakturen mit Transferläsionen bestehen. Im eigenen Vorgehen bestand aber nur bei einem Drittel der OSG-Arthrodesenfehlschläge diese Indikation.