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Systemische Inflammation nach Fraktur langer Röhrenknochen: welche Bedeutung hat der Weichteilschaden?
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Patienten mit bilateraler Femurfraktur besitzen ein hohes Risiko, eine systemische Inflammation mit daraus resultierendem Multiorganversagen zu entwickeln. Die Bedeutung des mit der Fraktur assoziierten Weichteilschadens auf diese immunologischen Vorgänge ist nicht untersucht.
Methodik: Männlichen C57/BL6 Mäusen wird ein schwerer Weichteilschaden beider Oberschenkel (WT-Gruppe), eine bilaterale Femurfraktur mit minimalem Weichteilschaden (Fx-Gruppe) oder die Kombination beider Verletzungen (Fx+WT-Gruppe) zugefügt. Sechs Stunden nach Trauma werden die Tiere getötet und im Serum Zytokin- und ALT-Werte bestimmt. In der Leber werden lokale IL-6 Werte sowie die Myeloperoxidase Aktivität gemessen und das Ausmaß des Leberödems berechnet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: WT und Fx führen beide im Vergleich zu Sham-Tieren zu einer signifikanten Erhöhung der Serum IL-6 und IL-10 Werte, jedoch sind die Serum IL-6 und IL-10 Werte in der WT-Gruppe auch signifikant gegenüber der Fx-Gruppe erhöht. Serum MCP-1 Werte sind in der WT-Gruppe, jedoch nicht in der Fx-Gruppe signifikant erhöht. Serum ALT Werte sowie die hepatische Myeloperoxidase Aktivität sind sowohl in der WT- als auch in der Fx-Gruppe signifikant erhöht, jedoch zeigen beide Gruppen keine erhöhten hepatischen IL-6 Konzentrationen und keine hepatische Permeabilitätsstörung im Sinne eines Leberödems. Die Kombination beider Verletzungen führt zu einer signifikanten Zunahme der Serumspiegel von IL-6, IL-10 und KC sowie zu der Ausbildung eines ausgeprägten Leberschadens mit signifikant erhöhten Serum ALT- und lokalen hepatischen IL-6 Konzentrationen, einer signifikant erhöhten hepatischen Myeloperoxidase Aktivität sowie der Ausbildung eines Leberödems. Diese Studie zeigt, dass sowohl Weichteilschaden als auch Fraktur eine systemische Inflammation induzieren, die jedoch nach Weichteilschädigung stärker ausgeprägt ist. Für die Ausbildung einer ausgeprägten Leberschädigung ist die Kombination beider Verletzungen nötig. Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung des mit der Fraktur assoziierten Weichteilschadens, was insbesondere beim schwerverletzten Patienten Berücksichtigung finden sollte.