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Vergleichende morphologische und histologische Untersuchungen zum Aufbau des hyalinen Gelenkknorpels von Versuchstieren und dem Menschen
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Veröffentlicht: | 15. Oktober 2009 |
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Fragestellung: Die Studie dient der Klärung, welches der Versuchstiere Kaninchen, Schaf, Hund und Pferd bezüglich der Morphologie und des histologischen Aufbaus des hyalinen Knorpels am ehesten dem menschlichen Gelenkknorpel entspricht.
Methodik: An 10 Knorpelproben aus den Femurkondylen von ausgewachsenen Tieren der Spezies Kaninchen, Schaf, Hund und Pferd sowie menschlichen Präparaten wurde die Knorpeldicke digital mittels Mikroskop bestimmt. Des weiteren erfolgte die histologische Darstellung des hyalinen Knorpels sowie des subchondralen Knochens mittels Haematoxylin-Eosin- und Alcianblau-Färbung. Die gewonnenen Präparate wurden bezüglich der Zoneneinteilung und -dicke sowie der Glukosaminoglykan-Verteilung innerhalb des Knorpels ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen: Übersicht der Knorpeldicken, des Aufbaus des hyalinen Knorpels und der relativen Höhe der kalzifizierten Zone und der subchondralen Platte (s. Tabelle 1 [Tab. 1]).
Ein Vergleich der Verteilung von Glucosaminoglycanen (Bestandteil der extrazellulären Matrix) im hyalinen Knorpel der verschiedenen Spezies zeigt deutliche Unterschiede auf. Bei Mensch und Hund sind die Alcianblau positiven Glucosaminoglycane hauptsächlich in der Übergangszone eingelagert. Beim Pferd dagegen zeigt die Tangentialzone die stärkste Anfärbung, ihre Intensität nimmt im Bereich der Übergangszone von superfizial nach basal immer stärker ab. Bei ausgewachsenen Kaninchen und Schafen dagegen liegen die Glucosaminoglycane relativ gleichmäßig über alle Knorpelzonen verteilt.
Aufgrund der sehr dünnen Knorpelauflage werden im Rahmen von Tierexperimenten häufig bis in den subchondralen Knochen reichende osteochondrale Defekte angelegt, während beim Menschen in aller Regel partielle Knorpelläsionen ohne Eröffnung der subchondralen Platte behandelt werden. Da die Einflüsse des subchondralen Knochens auf die Knorpelregeration erheblich sind, ist die Übertragung der Untersuchungsergebnisse auf die Autologe Chondrozytentransplantation (ACT) in der Humanmedizin problematisch.
Die vergleichenden makroskopischen und histologischen Untersuchungen an Knorpelpräparaten des Kniegelenks von Kaninchen, Hund, Schaf und Pferd zeigen, dass die Verhältnisse des Pferdes denen des Menschen nahe kommen und das Pferd daher zur Überprüfung der klinischen Anwendung der Autologen Chondrozytentransplantation als Versuchstier sehr geeignet scheint.