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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

21. - 24.10.2009, Berlin

Vergleich Standard-MRT, dGEMRIC (Idelayed Gadolinium-Enhanced MRI in Cartilage) und intra-operative Knorpelbeurteilung beim Femoroazetabulären Impingement (FAI): eine prospektive Studie

Meeting Abstract

  • B. Bittersohl - Universität Bern, Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland
  • H. S. Hosalkar - University of Pennsylvania, Orthopedic Surgery, Folsom, United States
  • M. Beck - Kantonspital Luzern, Orthopädische Chirurgie, Luzern, Switzerland
  • S. Werlen - Klinik Sonnenhof, Radiologie, Bern, Switzerland
  • K. A. Siebenrock - Universität Bern, Inselspital, Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland
  • T.C. Mamisch - Universität Bern, Inselspital, Orthopädische Chirurgie, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 73. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 95. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 50. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 21.-24.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocEF14-1686

doi: 10.3205/09dkou039, urn:nbn:de:0183-09dkou0397

Veröffentlicht: 15. Oktober 2009

© 2009 Bittersohl et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Wie korrelieren standard-MRT-Bildgebung, dGEMRIC, das eine kombinierte morphologische und biochemischen Knorpelanalyse ermöglicht, und intra-operativer Befund bei Patienten mit symptomatischen femoroazetabulären Impingement (FAI).

Methodik: Sechzehn Patienten mit einem symptomatischen FAI mit Indikation zur chirurgischen Intervention wurden prospektiv analysiert. Patienten, bei denen das Zeitfenster zwischen MRT mit dGEMRIC und chirurgischer Intervention länger als drei Monate betrug, wurden nicht in dieser Studie berücksichtigt. Alle Studienpatienten erhielten eine röntgenradiologische Untersuchung gemäß dem Standard bei klinischem Verdacht auf FAI zur Diagnosesicherung sowie im Anschluss eine Standard-MRT-Untersuchung mittels radiärer PD-gewichteter Sequenz und dGEMRIC. Im weiteren Verlauf wurde eine chirurgische Hüftluxation durchgeführt, welche neben den therapeutischen Maßnahmen eine 360° Beurteilung von azetabulärem und femoralem Knorpel ermöglicht. Die statische Analyse beinhaltete:
1) deskriptive Datenerhebung von morphologischen MRT-, dGEMRIC- und intra-operativer Evaluation, und
2) Korrelationsbestimmung gegenüber dem intra-operativen Ergebnis.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: 224 radiäre Zonen wurden untersucht. 116 Zonen wurden intra-operativ als normal gewertet. Der dGEMRIC-Index (T1-Zeit post Gadolinium) betrug hier 510,1ms±141,2. In 80 Zonen wurde intra-operativ ein Knorpelschaden identifiziert. In diesen Zonen betrug der dGEMRIC-Index 453,1ms±113,6. Der Unterschied im dGEMRIC-Index war statistisch signifikant. Die Korrelation zwischen Standard-MRT- und intra-operativer Evaluation war moderat und statistisch signifikant (k=0,535, p<0,001). Die intra-operative Untersuchung zeigte eine höhere Sensitivität gegenüber der Standard-MRT-Untersuchung. Mittels standard-MRT wurden 68,6% der Zonen als normal gewertet gegenüber 56,4% im intra-operativen Ergebnis. Die Korrelation zwischen dGEMRIC und intra-operativem Befund war schwach und nicht statistisch signifikant (k=0,114, p<0,126). Die Sensitivität von dGEMRIC gegenüber Knorpelveränderungen war höher als die intra-operative Beurteilung. Mittels dGEMRIC wurden 31,4% der Zonen als normal gewertet im Vergleich zu 56,4% bei intra-operativer Evaluation.

Die biochemisch sensitive MRT-Technik dGEMRIC besitzt großes Potential zur Erkennung und Abgrenzung von degeneriertem Knorpel. Die höhere Sensitivität gegenüber Knorpelveränderungen könnte in Zukunft bei der Abschätzung von Prognose und Therapiealternativen von entscheidender Bedeutung sein.