Artikel
Aneurysma spurium der A. profunda femoris – Komplikation nach pertrochantärer Femurfraktur mit Dislokation des Trochanter minor
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Wir berichten über den Fall eines 82-jährigen Patienten, bei dem sich nach osteosynthetischer Versorgung einer pertrochantären Femurfraktur mittels Gammanagel ein symptomatisches Pseudoaneurysma der A. profunda femoris gebildet hatte.
Methodik: Ein 82-jähriger Patienten zog sich im Rahmen eines häuslichen Sturzes eine pertrochantäre Femurfraktur (AO 31 A2) mit Abriss des Trochanter minor zu. Nach Versorgung mittels Gammanagel, entwickelte sich in der 3. postoperativen Woche eine Schwellung des proximalen Oberschenkels mit begleitendem Hämoglobinabfall. In der Angiographie hatte sich ein Pseudoaneurysma der A. profunda femoris gezeigt, das gefäßchirurgisch versorgt wurde.
Ergebnisse: In der nachfolgenden Diagnostik mittels Angiographie hatte sich ein Pseudoaneurysma im Bereich des Abgangs der A. profunda femoris dargestellt. Es erfolgte unmittelbar die gefäßchirurgische Intervention mit Übernähung des Defekts. Der weitere stationäre Verlauf war unauffällig.
Schlussfolgerung: Ein Aneurysma durch ein Trochanter minor Fragment ist in der Literatur ein selten beschriebenes Ereignis. Bei proximalen Femurfrakturen mit Abriss des Trochanter minor sollte bei der Symptomentrias Oberschenkelschwellung, Hämoglobin-Abfall und persistierenden Schmerzen – vorwiegend mit einer Latenz von 3–4 Wochen nach operativer Versorgung – die Möglichkeit einer vaskulären Ursache im Sinne eines Aneurysma bedacht werden.