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Behandlungsergebnisse nach isolierter dorsaler Stabilisierung von thorakolumbalen Wirbelfrakturen mittels Fixateur interne – eine klinische Nachuntersuchung
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Thorakolumbale Wirbelfrakturen stellen schwerwiegende Verletzungen dar. Obwohl zwischenzeitlich verschiedene minimal invasive Operationsverfahren entwickelt wurden, stellt die Standardversorgung nach wie vor die dorsale Spondylodese, gegebenenfalls mit transpedikulärer Spongiosaplastik zur Rekonstruktion der ventralen Säule dar. Zur Verlaufsbeurteilung dieses Verfahrens im Hinblick auf Korrekturverlust und Patientenzufriedenheit erfolgte die Nachuntersuchung dieses Verfahrens.
Material und Methoden: 50 Patienten, die während eines Zeitraumes von 2 Jahren aufgrund einer instabilen thorakolumbalen Wirbelfraktur mittels Fixateur interne (USS®, Fa. Synthes) behandelt wurden, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Anhand konventioneller radiologischer Aufnahmen wurde die Verletzung der betroffenen Wirbelkörper nach Magerl klassifiziert und prä- und postoperativ der sagitale Index, der Körperwinkel, die Sagitalverschiebung und der Skoliosewinkel bestimmt. Anhand der CTs erfolgte die Vermessung der Weite des Spinalkanals im betroffenen und in den angrenzenden Segmenten. Anhand eines standardisierten Fragebogens wurde die subjektive Befindlichkeit nach Abschluss der Behandlung in Bezug auf körperliche Belastbarkeit, Beeinträchtigung im Alltag, medizinische Betreuung, Motivation, psychische Verfassung und soziale Kontakte ermittelt. Angaben zur Schmerzsymptomatik wurden anhand der Visuellen Analog Skala (VAS) ausgewertet.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 36,9 ± 15,9 Jahre (Median 35 Jahre) bei einem Geschlechterverhältnis männlich : weiblich von 1,85 : 1. 41 Fälle wurden der Hauptkategorie A nach Magerl, 3 der Kategorie B und 6 Patienten der Kategorie C zugewiesen. Der sagitale Index betrug präoperativ im Durchschnitt 0,63 ± 0,17 und postoperativ 0,82 ± 0,12. Der Körperwinkel des frakturierten Wirbels betrug präoperativ durchschnittlich -16,2° ± 7,9° und postoperativ zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung -6,7° ± 4,8°. Die Sagitalverschiebung betrug postoperativ im Mittel 0,05 + 0,09, der Skoliosewinkel 2,09° ± 2,32°. Die Weite des Spinalkanals konnte durch die Operation erkennbar verbessert werden. 22 Patienten waren nach eigener Einschätzung sehr zufrieden, 20 Patienten bezeichneten ihr Ergebnis als gut und nur 7 Patienten als befriedigend, lediglich 1 Patient beurteilte sein Behandlungsergebnis als schlecht. Ein Zusammenhang zwischen Patientenzufriedenheit und Korrekturverlust zeigte sich nicht.
Schlussfolgerung: Aufgrund der hohen Patientenzufriedenheit und der radiologischen Ergebnisse stellt die isolierte dorsale Spondylodese in der Mehrzahl der Fälle eine zuverlässige Behandlungsmethode bei instabilen Wirbelkörperfrakturen des thorakolumbalen Überganges dar. Bei Frakturen mit ausgeprägter Beteiligung der ventralen Säule oder Impaktierung von Bandscheibenmaterial in den frakturierten Wirbelkörper sollte auf eine ventrale osteosynthetische Gegenstabilisierung und Spananlage nicht verzichtet werden.