Artikel
Best-Matching – experimenteller Vergleich unterschiedlicher Matchingverfahren zur Anwendung der Computernavigation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Mit verbesserten intraoperativen Visualisierungsverfahren haben navigierte Operationsverfahren im Bereich der unfallchirurgisch/orthopädischen Chirurgie zunehmend Verbreitung gefunden. Das Matching, d.h. der Datenabgleich zwischen virtuellem und therapeutischem Objekt stellt dabei aber immer noch das größte Problem da. In den letzten Jahren haben unterschiedliche Hersteller versucht das Problem zu lösen und unterschiedliche Matchingverfahren verwendet.
Wir haben drei Matchingverfahren mit dem VectorVision-Navigationssystem gegeneinander verglichen.
Material und Methoden: Verwendet wurden pro Matchingverfahren je drei Kunststoffmodelle der LWS (TH10-Os Sakrum) der Firma Synbone®, als Navigationssystem das VectorVision-System (BrainLAB AG, Heimstetten). Die Versuchsanordnung wurde für die verwendeten Navigationsverfahren standardisiert. Zunächst wurde ein CT-Scan der Modelle erstellt und an diesem Datensatz eine Masterplanung für alle Pedikelbohrungen vorgenommen. Es wurden je 48 Bohrungen mit Pairpoint-, Region und CT-Fluoromatching durchgeführt und ausgewertet. Die für das Matching benötigten Zeiten wurden dokumentiert und miteinander verglichen. Die postoperative Auswertung erfolgte mittels CT. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 144 Pedikelbohrungen an Kunststoffmodellen auf Basis einer für alle Versuchsreihen identischen Planung durchgeführt und anschließend der Kortikalisabstand der einzelnen Bohrungen mit einem CT ausgewertet und verglichen.
Ergebnisse: Im Rahmen der experimentellen Studie wurden 144 Bohrungen ausgeführt, lediglich in zwei Fällen (1,3%) kam es zu einer Kortikalisperforation im Bereich der lateralen Pedikelwand. Der Zeitaufwand für das Regionmatching war der geringste, gefolgt vom Pairpointmatching. Am längsten war der Zeitaufwand für das CT-Fluoromatching.
Die Schwankungen des Abstandes der einzelnen Bohrkanäle zur Kortikalis war in allen Versuchsreihen gleichermaßen groß (im Mittel 1,3 mm). Signifikante Unterschiede der einzelnen Matchingverfahren bezüglich des minimalen Abstandes zur Kortikalis konnten nur gegenüber dem Pairpointmatching gezeigt werden.
Schlussfolgerung: Aufgrund des signifikant größten minimalen Abstandes und des mittleren Zeitaufwandes für das Matching, ist das Pairpointmatching als das beste der drei Verfahren zu bewerten. Besonders bei kritischen Eingriffen, oder im Falle einer Matchingwiederholung ist dem Pairpointmatching der Vorzug zu geben. Zu berücksichtigen ist hierbei jedoch, dass der Versuchsaufbau Rückschlüsse bezüglich der OP Anwendung nur bedingt zulässt. Der Zeitaufwand für Präparation, der damit verbundene Weichteilschaden werden ebenso nicht erfasst wie auch die Probleme der Bildqualität des Röntgen in dieser Studie nicht berücksichtigt werden konnten. In den meisten Fällen ist bei guter Bildqualität und der ebenfalls sicheren Schraubenplatzierung aufgrund des deutlich geringeren Zeitaufwandes das Regionmatching zur favoritisieren.