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Die Bedeutung eines abgestuften Behandlungsalgorithmus bei der Behandlung von 76 infizierten Hüfttotalprothesen
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: An unserer Institution erfolgt die Behandlung infizierter Hüfttotalprothesen mit einem abgestuften Behandlungsalgorithmus. Dieser beinhaltet die Elemente Débridement, einzeitiger Wechsel und zweizeitiger Wechsel (mit und ohne Spacer). Die operative Behandlung wird immer mit der Gabe von Antibiotika kombiniert. Im klinischen Alltag muss jedoch z.B. auf Grund von Zusatzerkrankungen oder dem Allgemeinzustand des Patienten manchmal ein Kompromiss eingegangen werden, so dass die Vorgaben des Algorithmus nicht vollständig erfüllt werden können. Die Behandlungsresultate der Jahre 2002-2005 wurden analysiert. Es stellte sich die Frage, wie viele Rezidive aufgetreten sind und ob bei einem Abweichen von unserem Algorithmus eine höhere Revisionsrate aufgetreten ist.
Methodik: Die Kriterien Protheseninfekt, Therapieerfolg und Einhaltung des Algorithmus wurden anhand von anerkannten Definitionen festgelegt. In einer konsekutiven Fallserie wurden 71 Patienten (76 Infektepisoden), die in der Zeit vom 01.01.2002 bis 31.12.2005 behandelt wurden, berücksichtigt. Die Daten wurden auf Grund von den Angaben in der Krankengeschichte und einer standardisierten prospektiven Dokumentation der 1-, 2- und 5-Jahresresultate (Fragebogen, klinische Untersuchung und radiologische Beurteilung) erfasst. Alle Patienten haben eine Beobachtungszeit von mindestens 2 Jahren nach Behandlung des Protheseninfektes.
Ergebnisse: Innerhalb des Untersuchungszeitraumes wurde bei 67 Patienten ein Protheseninfekt auf einer Seite behandelt, bei 4 Patienten ein beidseitiger Infekt. Eine Patientin, die an der gleichen Hüfte später einen zweiten Infekt mit einem anderen Keim hatte, wurde noch einmal operiert. Von den 76 Infektepisoden wurden 61 nach den Kriterien des Behandlungsalgorithmus behandelt. Von dieser Gruppe kam es nur bei 1 Patienten (1.6%) zu einem Rezidiv mit demselben Keim. Von den 15 Patienten, deren Infektbehandlung nicht konsequent nach den Vorgaben des Behandlungsalgorithmus durchgeführt wurde, erlitten 3 Patienten (20%) ein Rezidiv mit demselben Keim.
Schlussfolgerungen: Bei der Therapie von Protheseninfekten hilft unser Behandlungsalgorithmus, der empirisch entwickelt wurde. Das Einhalten von definierten Behandlungspfaden im Rahmen eines abgestuften Algorithmus erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Heilung. Dieser Effekt wird durch eine Untersuchung an einem anderen Patientengut bestätigt.