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Stellenwert des Low Grade Infektes und der bakteriellen Kontamination beim Knieprothesenwechsel
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Durch die stetig steigende Zahl der Knieendoprothesenimplantationen erhöht sich auch die Zahl der Wechseloperationen in der Knieendoprothetik. Diese sind durch eine erhöhte Infektrate gekennzeichntet. Die vorliegende Arbeit untersucht die Häufigkeit eines Lowgrade Infektes sowie der bakteriellen Porthesenkontamination im eigenen Kollektiv.
Methodik und Patientengut:In den Jahren 2004 bis 2006 wurden bei 105 Patienten Knieendoprothesenwechsel durchgeführt. Alle Patienten wurde prae- und postoperativ klinisch und radiologisch nachuntersucht. Neben epidemiologischen Daten wurde die Gelenksfunktion anhand des Knee Society Scores objektiviert. Neben intraoperativen mikrobiologischen Proben wurden peri- und postoperativ Entzündungsparameter laborchemisch analysiert.
Ergebnisse: Von den 105 gewechselten Kniegelenksendoprothesen waren 41 makroskopisch aseptisch (39%) mit negativem Abstrichergebnis. 46 Knie TEPs waren makroskopisch septisch (44%). 18 Wechseloperationen (17%) hatten keine makroskopischen oder laborchemischen Entzündungszeichen jedoch einen positiven intraoperativen Keimnachweis. Der Altersdurchschnitt lag bei 73,2 Jahren (53 - 88 Jahre). Häufigster Keim war Staphylokokkus aureus. Von den 64 infizierten Prothesen, konnten 73 % der Fälle durch einmalige Wechseloperation saniert werden. Der Knee Society Score betrug nach durchschnittlich 13,4 Monaten 116 (Mittelwert ±28,6)
Schlussfolgerungen: Klinisch-radiologische Befunde sowie laborchemische Parameter wie CRP und Leukozytenzahl sind nicht verlässlich, um eine Infektion präoperativ auszuschließen. Die Rate von klinisch blanden Prothesenkontaminationen ist hoch. Deshalb kommt der Gewinnung einer mirkobiologischen Probe sehr große Bedeutung zu. Eine systemische Antibiose sowie die Verwendung lokaler Antibiotikaträgern scheint sinnvoll.