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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie

22. - 25.10.2008, Berlin

Intraoperative Kontrolle der Pedikelschraubenlage im thorakolumbalen Bereich mittels 3D-Bildwandler Ziehm Vario 3D

Meeting Abstract

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  • M. Beck - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Rostock, Abt. für Unfall- u. Wiederherstellungschirurgie, Rostock, Germany
  • K. Moritz - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Rostock, Abt. für Unfall- u. Wiederherstellungschirurgie, Rostock, Germany
  • P. Gierer - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Rostock, Abt. für Unfall- u. Wiederherstellungschirurgie, Rostock, Germany
  • T. Mittlmeier - Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Rostock, Abt. für Unfall- u. Wiederherstellungschirurgie, Rostock, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 72. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 94. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, 49. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 22.-25.10.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. DocWI84-306

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkou2008/08dkou527.shtml

Veröffentlicht: 16. Oktober 2008

© 2008 Beck et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Fehlplatzierungen von Pedikelschrauben sind ein bekanntes Problem. Sie können die Stabilität des Fixateurs beeinträchtigen als auch neurologische Defizite durch Reizung und Läsion nervaler Strukturen verursachen. Bisher ist eine exakte Lagebestimmung nur durch ein postoperatives CT möglich. Unsere Untersuchung soll klären, ob durch einen 3-D-Scan bereits intraoperativ eine sichere Lagebeurteilung von Pedikelschrauben möglich ist.

Methodik: Von 05-06 bis 06-07 wurde prospektiv bei 30 Patienten mit Frakturen der thorakolumbalen Wirbelsäule intraoperativ nach Platzierung der Pedikelschrauben ein 3D-Scan mit dem „Ziehm Vario 3D-Bildwandlers“ durchgeführt. Die durchschnittliche Dauer des Scanvorganges betrug 9,5 min (7-18). 2 Scans lieferten wegen gerätetechnischer Probleme keine orthogonalen Bildrekonstruktionen. Die Ergebnisse der 3D-Scan Auswertung wurden mit den Ergebnissen der routinemäßigen postoperativen Computertomographie hinsichtlich der Pedikelschraubenlage verglichen. Die Lage der Pedikelschrauben wurde nach der von Zdichavsky et al. vorgeschlagenen Klassifikation anhand axialer Schnitte vorgenommen. Die Bildqualität der BV-Scans wurde als gut, mäßig oder schlecht klassifiziert. Es konnten 122 Pedikelschraubenlagen ausgewertet werden.

Ergebnisse: Das CT zeigte 111 korrekte Schraubenlagen. 11 Schrauben waren fehlplaziert, 9 mäßige Fehllagen und 2 revisionsbedürftige Fehlplatzierungen IIIa und IIIb. Anhand der Bildwandlerrekonstruktionen konnten 109 von 111 korrekten Lagen richtig eingeschätzt werden, 2 korrekte Lagen wurden fälschlicherweise als moderate laterale Pedikelperforation gewertet. 10 von 11 Fehllagen wurden korrekt klassifiziert, eine mediale Fehlposition wurde im 3-D Scan erkannt aber in ihrer Ausdehnung unterschätzt. Die Sensitivität des Untersuchungsverfahrens beträgt 98,2%, die Spezifität 90,1%. Die Lage der Pedikelschrauben wurde mittels intraoperativem 3D-Scan in 97,5 % (119/122) der Fälle korrekt erkannt. 3 Schrauben wurden fehlerhaft klassifiziert (2,5%). Die Abbildungsqualität von 17 Scans wurden als gut, von 11 als mäßig und von 2 als schlecht bewertet. Die Fehlinterpretation der Schraubenlagen erfolgte bei einem Scan schlechter Qualität und bei zwei Scans mäßiger Qualität des oberen BWS-Bereichs. Bei den als gut klassifizierten 3D-Scans ergab sich eine hundertprozentige Übereinstimmung mit den Ergebnissen der CT-Auswertung.

Schlussfolgerungen: Der intraoperative 3-D Scan mit dem „Ziehm Vario 3D-Bildwandler“ zur Kontrolle der Pedikelschraubenposition erlaubt eine zuverlässige Beurteilung der Schraubenposition und bietet den Vorteil der sofortigen Schraubenkorrektur bei Fehlplatzierung. Eine postoperative Computertomographie ist zur Beantwortung dieser Fragestellung, gerade bei guter Bildqualität, zukünftig verzichtbar.