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Evaluation der dorsalen ligamentären Stabilität der thoraco-lumbalen Kälberwirbelsäule unter Anwendung eines robotergestützten Testverfahrens
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Biomechanische in vitro - Testungen an Kälberwirbelsäulen sind ein etabliertes Verfahren, um grundlegende Aussagen über die Stabilität von einzelnen Bewegungssegmenten der thoracolumbalen Wirbelsäule zu erhalten. Ziel der Studie war es, in Abhängigkeit von gesetzten Läsionen am „posterior ligament complex“ (PLC) Instabilitäten zu quantifizieren.
Methodik: Insgesamt wurden 60 Bewegungssegmente der thoracolumbalen Kälberwirbelsäule untersucht. Die Segmente von 8 Wochen alten Tieren wurden nach Präparation eingebettet und in einem Industrieroboter KUKA® KR 125 in allen Freiheitsgraden belastet; die Daten wurden computergestützt mittels Theta SI 1500-240, ATI Kraft/Drehmoment Sensors ermittelt.
Die erste Testung erfolgte bei komplett intakten Bandstrukturen mit alternierenden Testsequenzen für Flexion/Extension, axiale Rotation und seitliche Neigung. Nach 2 präkonditionierenden Durchläufen wurden jeweils im dritten Durchgang die Daten für das Drehmoment und den ROM aufgezeichnet. Das maximale Drehmoment wurde in allen Bewegungsrichtungen auf 7,5 Nm limitiert (nach Wilke et al. 1995). Es erfolgte nun die sukzessive Durchtrennung des Lig. supraspinale, des Lig. interspinale, des Lig. flavum, des Lig. longitudinale post. und der linken und rechten Facettegelenkskapsel. Nach jedem Präparationsschritt wurden die Daten für alle 3 Bewegungsrichtungen robotergestützter erfasst und errechnet. (neutrale Zone, elastische Zone, Steifigkeit).
Abbildung 1 [Abb. 1]
Ergebnisse: Die Durchtrennungen des Lig. flavum und der Facettengelenke zeigten die größten Stabilitätsveränderungen für den ROM von Flexion und seitlicher Neigung, als auch in axialer Rotation. Die neutralen Zonen zeigten eine deutliche Zunahme insbesondere bei Durchtrennung der Facettengelenkskapseln in seitlicher Neigung und in Flexion. Die dezidierten Daten der 60 Bewegungssegmente werden vorgestellt.
Schlussfolgerung: Der „posterior ligament complex“ (PLC) sowie die Facettengelenkskapseln übernehmen wichtige Funktionen bei der Stabilisierung und Führung der thoracolumbalen Wirbelsäule. Insbesondere Flexionsbewegungen sind von dieser geführten Stabilität betroffen, gefolgt von Seitneigungs- und axialen Bewegungen. Unsere Daten geben für die Therapie isolierter discoligamentärer Verletzungen oder ihrer biomechanischen Testung grundlegende Hinweise zum Ausmaß der segmentalen Stabilität.