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Beschleunigte Wundheilung von Hautentnahmestellen durch extrakorporale Stosswellentherapie
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Einleitung: Ausgehend von der Beobachtung, das die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bei septischen Pseudoarthrosen neben der knöchernen Konsolidierung in vielen Fällen auch eine besonders rasche Abheilung von Hautläsionen bewirkte, wurde im Zentrum für Schwer-brandverletzte mit Plastsicher Chirurgie des Unfallkrankenhauses Berlin in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Zentrum für extrakorporale Stoßwellentherapie Berlin der Einfluss der ESWT auf dermalen Wunden (Spenderareale) im Rahmen der Hauttransplantation untersucht.
Material und Methoden: Stoßwellen sind kurze, druckstarke Schallpulse und gekennzeichnet durch ein Schallwellengemisch mit breitem Frequenzspektrum. Die ESWT wurde mit 100 Impulsen / cm2 appliziert. Pro cm2 wurde eine Applikationsdauer von 20 Sekunden angewandt. Durchgeführt wurde eine prospektive, randomisierte, klinische Studie mit einer Fallzahl von 50 Patienten, davon 25 Patienten innerhalb der Kontrollgruppe. Hauptzielkriterium war die Zeit bis zur vollständigen Reepithelisierung, sekundäres Zielkriterium war das Auftreten unerwünschter Ereignisse. Die Anwendung der Stosswelle erfolgte einmalig intraoperativ unmittelbar nach Spalthautentnahme.
Ergebnisse: In der mit der extrakorporalen Stosswelle behandelten Patientengruppe zeigte sich bezüglich der dermalen Wundheilung eine um 2,08 Tage signifikant verkürzte Reepithelisierungsdauer gegenüber der Kontrollgruppe. Unerwünschte Ereignisse traten in keinem Fall auf.
Schlussfolgerung: Durch die einmalig angewandte extrakorporale Stosswellentherapie konnte die Heilung von dermalen Wunden signifikant verkürzt werden. Weitere Untersuchungen zur Dosisfindung und zum Behandlungsprotokoll sind notwendig, um das Verfahren in der klinischen Routine einzusetzen.