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Funktionelle Ergebnisse nach Delta-Flap Rekonstruktion bei massiven Rotatorenmanschettendefekten
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Große Defekte der Rotatorenmanschette können oft nicht primär verschlossen werden. Der Delta-Flap stellt ein einfaches Verfahren dar mit dem eine Defektdeckung mit lokalem Gewebe erreicht werden kann. Wie stellt sich nach Delta-Flap-OP das Outcome für die Schmerzen, die Funktion und das radiologische Korrelat dar?
Methodik: In dieser retrospektiven Studie wurden 20 Patienten nachuntersucht. Es handelt sich um eine konsekutive Serie, die Index-Prozedur wurde zwischen 01/2000 und 06/2003 durchgeführt. Untersucht wurden 20 Patienten davon 15 Männer und 5 Frauen. Der Altersdurchschnitt lag bei 62 Jahren. Einschlusskriterium war ein Rotatorenmanschettendefekt Grad IV nach Bateman. Ausschlusskriterien waren kleinere Defekte, Schulterinstabilität sowie Frakturen im Schulterbereich. Es erfolgte nach diagnostischer Arthroskopie die offene Rotatorenmanschettenrekonstruktion mit Acromioplastik sowie Defektdeckung mit gestieltem Delta-Lappen. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug durchschnittlich 36 Monate (30-49 Monate). Der Nachuntersucher war nicht mit dem Operateur identisch. Die Nachuntersuchung beinhaltete eine klinische Untersuchung, Sonographie, Röntgennativaufnahmen sowie die Bestimmung des Constant-Murley Score und des Simple Shoulder Test. Außerdem wurde in allen Fällen eine MRT- Untersuchung der Schulter durchgeführt. Studienort war eine Traumaklinik mit überregionalem Einzugsgebiet.
Ergebnisse: Nach dem Constant Score bzw. Simple-Shoulder-Test war das Ergebnis in 15 bzw. 14 Fällen gut, in 4 bzw 3 Fällen befriedigend und in einem bzw. zwei Fällen schlecht. Der durchschnittliche Constant Score betrug 72,3 (±7,8). Es zeigte sich eine deutliche Besserung des Bewegungsumfanges und eine starke Schmerzreduktion. Kernspintomografisch konnte in allen Fällen eine subacromiale Defektdeckung nachgewiesen werden wobei in fast allen Fällen ein bindegewebiger Umbau mit fettiger Atrophierung erschien. In einem Fall kam es zu einer Wundheilungsstörung, ohne dass eine weitere OP notwendig wurde.
Schlussfolgerung: Der Delta-Flap ist eine einfache und schnelle Methode zur Defektdeckung bei ausgedehnten Rotatorenmanschetten-Läsionen. Die klinischen Ergebnisse sind ausgesprochen positiv. Die Score Werte sind Vergleichbar mit denen von Latissimus dorsi- oder Pectoralis-Transfer. Der Eingriff selbst ist im Vergleich zu diesen Methoden jedoch technisch einfacher durchzuführen.