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Geringe Reluxationsrate nach arthroskopischer Bankart-OP auch bei multiplen Luxationen und schlechter Kapselqualität
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Ziel der Studie war es, die Behandlungsergebnisse nach arthroskopischer Bankart Rekonstruktion zu eruieren und mögliche Risikofaktoren für eine Reluxation zu identifizieren.
Methodik: Bei 104 Patienten mit anteriorer Schulterinstabilität wurde eine arthroskopische Bankart-OP durchgeführt. In allen Fällen erfolgte die Ablösung des geschädigten Labrum-Ligament-Komplexes und ein kapsuläres "Shift up" zur Volumenreduktion, das sorgfältige Anfräsen des Pfannenrandes und die Fixation mit knotfreien Ankern. Retrospektiv wurde bei 97 Patienten (29w/ 68m, Durchschnittsalter 31 J.) ein Rowe-Score basierter Patientenselbsteinschäftzungs-Score erhoben (mittl. F/U 32 Mo.) und die OP-Berichte ausgewertet. 62 der 97 Patienten wurden zusätzlich klinisch nachuntersucht (mittl. F/U 39 Mo., SD 13,4 ). Dabei wurden ASES-, Walch-Duplay-, Brighton- und die vier Versionen des Rowe-Scores (1978, 1981, 1982, 1988) erhoben.
Ergebnisse: Die präoperative Anzahl an Luxationen war bei 18% der Patienten ≥20, bei 33% ≥10 und bei 51% ≥5. 16% hatten eine Erstluxation ohne adäquates Trauma, 6% hatten eine Rezidiv-Luxation nach Vor-OP. 92% der Befragten beurteilten das OP-Ergebnis als gut oder sehr gut. 6 Patienten (6%) hatten eine Reluxation. Im Patientenselbsteinschätzungs-Score hatten die Patienten im Mittel 86 Punkte. Es konnte kein Unterschied zwischen nachuntersuchten und nicht nachuntersuchten Patienten nachgewiesen werden (U-Test, p=0,124). Dieselbe mittlere Punktzahl von 86 erhielten die Patienten im Rowe-Score von 1982 (Walch-Duplay 83, ASES 90). Patienten mit Reluxation und Patienten mit stabilen Schultern hatten keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Anzahl der Luxationen vor OP, Rezidiv nach Vor-OP oder adäquatem Trauma der Erstluxation. Unter den Patienten mit Reluxation fiel eine geringerer Anzahl der verwendeten Anker auf (Median 2 vs. 3), der Unterschied war aber nicht signifikant (U-Test, p=0,182).
Schlussfolgerungen: Die arthroskopische Bankart-OP mit kapsulärem "Shift up" und Fixation mit knotfreien Ankern hat eine niedrige Reluxationsrate (6%) und hohe Patientenzufriedenheit. Eine hohe Zahl von Luxationen präoperativ, atraumatische Erstluxation und Instabilität nach Vor-OP war nicht als Risiko zu identifizieren.