Artikel
Ergebnisse nach arthroskopischer und offener Arthrolyse bei bipolarer und posttraumatisch/postoperativer Schultersteife
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung: Wie stellen sich die Ergebnisse verschiedener Arthrolysetechniken an der Schulter dar? Gibt es Korrelationen zwischen Ursache der Schultersteife, operativer Technik und postoperativer Schulterfunktion?
Methodik: Von 09/2003 bis 12/2006 wurden in unserer Klinik konsekutiv 116 Patienten (117 Schultern) mit persisitierender Schultersteife nach konservativer Therapie arthrolysiert; 77/116 (67 %) erhielten eine arthroskopische, 39/116 (33 %) eine offene Arthrolyse. 81 Patienten (82 Schultern) im Alter von 54 (23-82) Jahren (40 weiblich, 42 männlich) konnten median 14 (4-40) Monate nach Arthrolyse nachuntersucht werden.
Es wurden 3 Gruppen unterschieden: Gruppe 1 (n=25) arthroskopische Arthrolyse bei bipolarer Schultersteife mit Outletimpingement II° (n=19) und III° (n=6). Gruppe 2 (n=31) arthroskopische Arthrolyse bei posttraumatischer/postoperativer Schultersteife nach Schulterluxation und -stabilisierung (n=13), Rotatorenmanschettenruptur und -rekonstruktion (n=6), nach Tuberculum majus-Fraktur (n=7) und bei posttraumatischem Impingement (n=4). Gruppe 3 (n=26) offene Arthrolyse bei posttraumatischer/postoperativer Schultersteife nach operativ behandelter Humeruskopffraktur. Nach standardisierter Befragung und Untersuchung erfolgte ein Ergebnisvergleich anhand der subjektiven Zufriedenheit, des Simple Shoulder Tests (SST) und Constant Murley Scores (CMS).
Ergebnisse: Der SST verbesserte sich in Gruppe 1 signifikant von 2(1-8) auf 11(9-12) Punkte (p=0,001); der CMS von 30(18-36) auf 81(47-100) Punkte (p=0,001). In Gruppe 2 stieg der SST signifikant von 2(0-9) auf 8(0-12) Punkte (p=0,001); der CMS von 29(16-51) auf 68(14-100) Punkte (p=0,001).
In Gruppe 3 verbesserte sich der SST signifikant von 2(0-9) auf 10(0-12) Punkte (p=0,001); der CMS von 35(18-71) auf 76(31-100) Punkte (p=0,001).
Gruppe 1 profitierte in den Kategorien Schmerz und Alltagsaktivität signifikant mehr von der Arthrolyse als Gruppe 3 und diese wiederum mehr als Gruppe 2. Hinsichtlich der Verbesserung des Bewegungsumfanges und der Kraft konnte postoperativ kein signifikanter Unterschied zwischen den 3 Gruppen eruiert werden.
Komplikationen waren selten: Gruppe 1: Hämatom (n=1), Gruppe 3: Hämatom (n=2), vollständig regredienter N. axillaris-Schaden (n=1).
Schlussfolgerung: Die ursachenspezifische operative Therapie der Schultersteife führt zu einer signifikanten Verbesserung der Schulterfunktion in allen Gruppen. Insbesondere bipolare Schultersteifen profitieren von einer arthroskopischen Arthrolyse. Gruppe 2 verbesserte sich hinsichtlich der Kategorien Schmerz und Alltagsaktivität am geringsten.