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Klinische Ergebnisse nach winkelstabiler Plattenosteosynthese mit der NCB® Platte am proximalen Humerus
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Winkelstabile Implantate kommen im Bereich der Frakturversorgung am proximalen Humerus zunehmend zum Einsatz um die erschwerte Verankerung des Osteosynthesemateriales in dem häufig osteoporotischen Knochen zu verbessern. Die NCB® (Non-Contact-Bridging) Platte für den proximalen Humerus (PH) (Zimmer, Winterthur, Schweiz) ist ein winkelstabiles System der neuesten Generation, das prinzipiell eine minimal-invasive Vorgehensweise ermöglicht. Bislang liegen lediglich sehr frühe klinische Ergebnisse vor. Im längerfristigen follow-up (1 Jahr) soll geklärt werden, inwiefern sich das Implantat zur routinemäßigen Versorgung der proximalen Humerusfraktur eignet und wo die Limitierungen der minimal-invasiven Vorgehensweise liegen.
Methodik: 54 Patienten (38 Frauen, 16 Männer), die minimal-invasiv mit der NCB-PH Platte versorgt wurden, konnten im Durchschnitt nach 17 Monaten (range 11–34) nachuntersucht werden. Eine anamnestisch bekannte Osteoporose lag in 44% vor. Der häufigste Frakturtyp nach AO war der Typ B (n=27) gefolgt von Typ A (n=17) und Typ C (n=10). Das klinische Ergebnis wurde mit dem Constant-Score beurteilt. Zur Selbsteinschätzung der Funktion und der Schmerzen erhielten die Patienten eine Visual Analogue Scale (VAS).
Ergebnisse: Der durchschnittliche Constant-Score betrug 66, 6 Punkte (9–100), was einem alters- und geschlechtsadaptierten Normwert von 88% entspricht. Die A-Frakturen (70.6) schlossen hierbei besser ab als die B (64,2) und C-Frakturen (53,2). Die häufigsten Komplikationen waren Plattenimpingement (n=4), Humeruskopfnekrose und inraartikuläre Schraubenperforation (jeweils n=3) sowie sekundäre Fragmentdislokation und Implantatlockerung (jeweils n=2). Innerhalb der Patienten mit bekannter Osteoporose lag die Komplikationsrate bei 34%.
Schlussfolgerungen: Mit der routinemäßigen minimalinvasiven Anwendung der NCB-PH Platte zur Frakturversorgung am proximalen Humerus wurde in der vorliegenden Studie ein gutes funktionelles Ergebnis im längerfristigen follow-up erzielt an einem für die proximale Humerusfraktur typischen Patientengut. 11% der Komplikationen sind direkt oder indirekt auf die perkutane Reposition und die minimalinvasive OP-Technik zurückzuführen (Plattenimpingement, sekundäre Fragmentdislokation). Dies und die Tatsache, dass die C-Frakturen im funktionellen Ergebnis tendenziell deutlich schlechter abschneiden, zeigt, dass die minimalinvasive Vorgehensweise in erster Linie durch die perkutane Reposition limitiert ist. Sollte anhand der Analyse der präoperativen Bildgebung eine perkutane Reposition nicht möglich erscheinen, kann die Platte in einer offen-chirurgischen Technik über einen deltopectoralen Zugang angewandt werden.