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Rivaroxaban ist signifikant wirksamer als Enoxaparin in der Thromboseprophylaxe nach totalem Kniegelenkersatz – Ergebnisse der RECORD3-Studie
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Rivaroxaban ist ein neuer, oraler, direkter Faktor-Xa-Inhibitor. RECORD3 ist eine Phase-III-Studie zur Evaluierung von Rivaroxaban 10 mg einmal täglich bei Patienten nach elektivem Kniegelenkersatz.
Methodik: In dieser doppelblinden Studie wurden 2531 Patienten, die sich einer totalen Kniegelenkersatzoperation unterzogen, randomisiert zu entweder Rivaroxaban 10 mg oder Enoxaparin 40 mg einmal täglich. Enoxaparin wurde erstmals am Abend vor der Operation verabreicht, Rivaroxaban 6-8 Stunden postoperativ; beide Behandlungen wurden für 10-14 Tage fortgesetzt. Der primäre Wirksamkeitsendpunkt setzte sich zusammen aus tiefen Venenthrombosen, nicht-tödlichen Lungenembolien und Gesamtmortalität. Wichtige sekundäre Wirksamkeitsendpunkte waren schwere venöse Thromboembolien (VTE) und symptomatische VTE. Schwere bzw. nicht schwere Blutungen während der Behandlungsperiode stellten den primären bzw. einen der sekundären Sicherheitsendpunkte dar.
Ergebnisse: 1254 Patienten wurden randomisiert zu Rivaroxaban und 1277 zu Enoxaparin: 824 bzw. 878 Patienten waren für die Analyse des primären Wirksamkeitsendpunktes geeignet; dieser kam bei 9,6% der Patienten in der Rivaroxaban-Gruppe und bei 18,9% in der Enoxaparin-Gruppe vor (RRR 49%; p0,001). Schwere VTE traten bei 1% bzw. 2,6% der Patienten auf (RRR 62%; p=0,016) und symptomatische VTE bei 0,7% bzw. 2,0% (RRR 66%; p=0,005). Die Rate für schwere Blutungen betrug in der Rivaroxaban- bzw. Enoxaparin-Gruppe 0,6% bzw. 0,5% und für nicht schwere Blutungen 4,3% bzw. 4,4%.
Zusammenfassung: Rivaroxaban war in dieser Studie signifikant wirksamer in der Prävention von VTE nach Kniegelenkersatz als Enoxaparin. Die Blutungsrate war in beiden Gruppen vergleichbar.