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Veränderung der Kraft- und Bewegungsmuster an der Hand bei simulierter Ulnarisblockade
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Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
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Fragestellung: Das Erkennen pathologischer Bewegungsabläufe an der Hand bei Nervenverletzungen ist ein wichtiges Kriterium für Diagnostik, Rehabilitation und Begutachtung in der Handchirurgie. Ziel der Studie war, die Veränderungen der primären Greifformen bei simulierter Ulnarislämung durch einen Sensorhandschuh zu analysieren
Methodik: Bei 20 Probanden wurden mittels eines Sensorhandschuhes, der über 16 Gelenkwinkelsensoren und 10 Drucksensoren verfügt, die Kraftverteilungs- und Bewegungsmuster an der Hand bei verschiedenen Greifformen wie Kraftgriff, Spitzgriff und Präzisionsgriff aufgezeichnet. Im Anschluß an die standardisierte Applikation einer Ulnarisblockade durch ein Lokalanästhetikum wurden die Messungen in an der gleichen Hand erneut durchgeführt. Die Unterschiede der Messungen mit und ohne Block wurden computergestützt analysiert.
Ergebnisse: Bei allen analysierten Greifformen zeigten sich charakteristische Unterschiede in den Kraftverteilungsmustern sowie den Bewegungsmustern. Beim Kraftgriff kommt es bei simulierter Ulnarislähmung zu signifikanten zeitlichen Verschiebungen des Bewegungsablaufes der Fingergelenke, am stärksten am Ring- und Kleinfinger. Die Kraftausübung der Finger variiert je nach Größe des Greifkörpers, bei Ulnarisblockade kommt es zu einer signifikanten Verminderung der Kraft des Ring- und Kleinfingers sowie zu einer Verschiebung auf Zeige- und Mittelfinger.
Schlussfolgerungen: Durch den Sensorhandschuh können in Echtzeit dynamische Bewegungsabläufe und Kraftverteilungsmuster bei verschiedenen Griffen analysiert werden. Durch die Analyse der veränderten Bewegungsabläufe können Rückschlüsse auf die biomechanischen Auswirkungen eines Ausfalles der intrinsischen Muskulatur auf die Feinmotorik der Hand gezogen werden. Die Erkenntnisse sind für die Beurteilung von Handverletzungen relevant.