Artikel
Die Biomechanik des Hüftgelenkes beeinflusst die Arthroseprogression und erhöht die Inzidenz der Coxarthrose bei Frauen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 16. Oktober 2008 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Inzidenz der Coxarthrose ist bei Frauen höher als bei Männern. Verschieden Faktoren scheinen eine Rolle bei der Pathogenese und der Progression der Coxarthrose zu spielen, die Hauptinflussfaktoren sind bis heute jedoch unbekannt. Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss biomechanischer Faktoren auf die Arthroseentstehung.
Methode: 100 Patienten (61 Frauen und 39 Männer) mit unilateraler Hüfttotalendoprothese und einer normalen kontralateralen Hüfte wurden in die Studie eingeschlossen. Die mittlere Nachuntersuchungszeit betrug 13,2 Jahre (6-41 Jahre). Die Hüftreaktionskraft wurde durch die Vermessung von Beckenübersichtsaufnahmen mittels einer neuen Bildverarbeitugnssoftware berechnet (Mechanical Analysis Software, Version 2.0). Demografische, radiologische und biomechanische Einflußfaktoren auf die Hüftreaktionskraft wurden untersucht und statitisch ausgewertet.
Ergebnisse: 28 der 100 Patienten zeigten auf den Follow-up Röntgenaufnahmen auf der nicht operierten Seite Zeichen der Arthrose. Diese Patienten zeigten eine signifikante Einschränkung der Hüftgelenksbeweglichkeit (p0.01). Die Inzidenz (p=0.027) und die Progression (p=0.023) der Arthrose war bei Frauen höher als bei Männern und Frauen hatten eine höhere mittlere Hüftreaktionskraft (0.82 Mpa im Vergleich zu 0.74 Mpa; p0.01). Frauen hatten einen kürzeren Hebelarm der Abduktoren (p=0.048) und einen kleineren femoralen Kopfdurchmesser (p0.01) was die auf das Hüftgelenk wirkenden Kräfte erhöht. Eine Gelenksplatverschmählerung war signifikant mit einer Bewegungseinschränkung korreliert (p0.01).
Schlussfolgerung: Die bei Frauen höheren Hüftreaktionskräfte erklären die höhere Inzidenz der Coxarthrose bei Frauen. Während des Lebens wirken bei Frauen höhere Kräfte auf das Hüftgelenk und deswegen kommt es zu einer schnelleren Progression der Arthrose. Die durchgefürte Studie zeigt, dass erhöhte Hüftreaktionskräfte mit einem erhöhten Arthroserisiko einhergehen.