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Einfluss der Knochendichte auf die Ausreißkraft verschiedener Verankerungssysteme zur Rotatorenmanschettennaht
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Zielsetzung: Resorbierbare Anker gelten aufgrund der leichteren Revidierbarkeit als der Goldstandard bei der Versorgung der Bankart-Läsion. Bei der Rotatorenmanschettennaht wird jedoch beim osteoporotischen Knochen die transossäre Naht bzw. der Titananker aufgrund der angenommenen höheren Ausreißkraft bevorzugt. Ziel der Studie war die Untersuchung des Ausreißverhaltens verschiedener Verankerungsmethoden in Abhängigkeit von der Knochendichte.
Material und Methoden: Es wurden zwei Schraubanker (Super Revo 5 mm / Titan; Spiralok 5 mm / resorbierbar), der Kippanker Ultrasorb RC und der Verdrängungsanker Bioknotless RC, sowie die transossäre U-Naht (V-37, Orthocord) untersucht. Jeder Verankerungsmethode wurde an je 6 knochengesunden und osteopenen menschlichen Humeruspräparaten getestet. Der Mineralsalzgehalt der Humeri wurde quantitativ mittels CT bestimmt. Es erfolgte eine zyklische Testung (Zwick-Prüfmaschine) mit ansteigender Kraft. Dehnung, maximale Zugkraft und Versagensmechanismus wurden dokumentiert.
Ergebnisse: Der Titananker Super Revo 5,0 und der Ultrasorb Fadenanker zeigten sowohl im gesundem, als auch im osteopenem Knochen vergleichbare maximale Ausreisskräfte. Signifikant schlechte Ausreißkräfte (Mann-Whitney Test) im osteopenen gegenüber dem gesunden Knochen zeigten der Spiralok 5,0, Bioknotless RC und die transossäre Naht, wobei der Spiralok 5,0 Schraubanker insgesamt die größte Ausreisskraft in osteopenem Knochen mit MW=170,8 N aller Anker erreichte, jedoch ohne signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Ankern. Auch beim gesunden Knochen zeigte der Spiralok 5,0 die besten Ausreißkräfte, hier sogar teilweise mit signifikanten Unterschieden.
Diskussion: Die vorliegenden Daten zeigen, dass der resorbierbare Schraubanker Spiralok 5,0 bezüglich der Ausreißkraft beim gesunden Knochen den anderen Ankern teilweise überlegen, beim osteopenen Knochen dem Titananker und der transossären U-Naht mindestens ebenbürtig war. Insofern scheint es abseits der Kosten- und Handlinggründe keine Nachteile bei der Verwendung des resorbierbaren Spiralok 5,0 Ankers bei der Rotatorenmanschettennaht gegenüber Titanankern und transossären U-Nähten zu geben.