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Dreidimensionale Analyse der Zentrierung des Glenohumeralgelenkes bei Patienten vor und nach operativer Schulterstabilisierung und bei Probanden
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Unterscheiden sich Ausmaß und Richtung der glenohumeralen Translation bei Probanden und Patienten vor und nach operativer ventraler Schulterstabilisierung? Ist nach einer operativen Stabilisierung eine Zentrierung des Glenohumeralgelenkes in verschiedenen Gelenkstellungen erreichbar?
Methode: 20 Patienten mit vorderer Schulterinstabilität vom Typ II nach Gerber (25,2±8,0 Jahre) wurden präoperativ und 6 Monate nach offenem Bankart-Repair untersucht. Zudem erfolgte bei 30 Probanden (25,4±3,7 Jahre) eine 3D-MRT-Bildgebung beider Schultern in Neutralstellung, bei 90 Grad Abduktion und in der Apprehension-Test-Position an einem offenen MRT-System. Die MRT-Bilddatenanalyse umfasste die Erstellung von 3D-Modellen der Schulter und die quantitative Bestimmung der dreidimensionalen glenohumeralen Translation infolge der Positionsänderungen des Armes. Zudem wurde die Schulterfunktion präoperativ, 3, 6 und 12 Monate postoperativ mit dem Constant- und Rowe-Score bewertet.
Ergebnisse: In der Apprehension-Test-Position war bei Probanden und Patienten eine nach anteroinferior gerichtete Translation des Humeruskopfes nachweisbar. Im Vergleich mit der Neutralposition waren bei 90 Grad Abduktion mit maximaler Außenrotation folgende Translationswerte feststellbar (anterior/inferior): Probanden 0,2±0,5 mm/2,0±1,6 mm, Patienten präoperativ 3,4±2,5 mm/2,4±1,5 mm, postoperativ 0,4±0,6 mm/1,1±1,0 mm. Die Wiederherstellung der Schulterfunktion nach Stabilisierungsoperation konnte zur postoperativen MRT-Untersuchung mit einem Constant-Score von 97 Punkten und einem Rowe-Score von 93,9 Punkten nachgewiesen werden.
Schlussfolgerungen: Die dreidimensionale glenohumerale Translation von Probanden und Patienten mit vorderer Schulterinstabilität unterschied sich signifikant. Nach operativer ventraler Stabilisierung konnte eine Rezentrierung des Glenohumeralgelenkes in klinisch relevanten Armpositionen wie der Apprehension-Test-Position nachgewiesen werden. Die klinischen Scores wiesen zudem auf eine Wiederherstellung der Schulterfunktion hin.