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Vergleich von Kurzzeit- und Langzeitergebnissen nach offener Bankart-Operation mit Knochenankern
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Sind bei einem zwei bis vier Jahre nach Bankart-Operation nachuntersuchten Patienten-Kollektiv in den darauf folgenden 10 Jahren weitere Rezidiv-Luxationen zu erwarten?
Methodik: Vor 10 Jahren war ein Patienten-Kollektiv von 55 Patienten zwei bis vier Jahre nach offener Bankart-Operation mit Knochenankern klinisch nachuntersucht worden. Zur Erfassung des Langzeit-Verlaufs wurden die Patienten weitere 10 Jahre später (12-14 Jahre postoperativ) kontaktiert und zu Zufriedenheit, Einschränkungen und insbesondere zu Luxations- oder Subluxationsereignissen im weiteren Verlauf befragt.
Ergebnisse: Bei der ersten Nachuntersuchung zwei bis vier Jahre nach Operation betrug die Rezidiv-Luxationsrate mit 4 von 55 Patienten 7,3%. Die rezidivfreien Patienten erreichten alle ein gutes oder sehr gutes Ergebnis im Rowe-Score. Bei der aktuellen Erhebung gaben weitere 5 Patienten ein Luxations- oder Subluxationsereignis an. Dabei war ein Ereignis traumatisch beim Kanufahren verursacht, eines ebenfalls beim Sport und eines im Rahmen eines epileptischen Anfalles. Ein Patient gab nächtliches Schnappen bis vor 2 Jahren an, das nach Wiederaufnahme von Kräftigungsübungen nicht mehr aufgetreten sei. Beschwerden wurden von 20% der Patienten angegeben in Form von Wetterfühligkeit und vorübergehenden Schmerzen nach stärkerer Belastung. 8% der Patienten gaben Einschränkungen bei Risikosportarten an. Alle übrigen Patienten gaben an, dass weder im Alltag noch beim Sport eine Funktionsbeeinträchtigung bestehe.
Schlussfolgerungen: Auch über einen Nachuntersuchungszeitraum von 12 bis 14 Jahren dominieren bei den Rezidiv-Luxationen der Schulter die erneuten traumatischen Ereignisse. Rezidivierende Ereignisse ohne Trauma kommen nur in wenigen Fällen vor, können aber auch nach dem 2. postoperativen Jahr nach Bankart-Operation auftreten. Dies sollte bei allen Nachuntersuchungsstudien in Betracht gezogen werden. Wesentliche Beeinträchtigungen im Alltag, sowie beim Sport bestehen bei den rezidivfreien, überwiegend jungen Patienten im Langzeitverlauf nach offener Kapsel-Labrum-Fixation nicht.