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Behandlung dislozierter Humeruskopffrakturen. Winkelstabile Plattenosteosynthese versus Fixation mit minimal-invasiven Techniken
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Veröffentlicht: | 9. Oktober 2007 |
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Fragestellung: Die Studie dient der Evaluation des funktionellen Resultates und der Komplikationen nach dislozierten Humeruskopffrakturen welche mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese oder mittels minimalinvasiver Technik versorgt wurden.
Methodik: Zwischen Januar 2003 und Dezember 2004 wurden 74 Patienten mit dislozierten Humeruskopffrakturen mittels PHILOS-Platte versorgt. 50 Patienten konnten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Die Reposition wurde nativradiologisch überprüft, das klinische Ergebnis mittels des Neer- und des Constant-Score evaluiert (Gruppe I). Mittlerer Nachuntersuchungszeitraum: 12 (2-36) Monate. Es ergaben sich 15 Typ-A-, 18 Typ-B-, and 17 Typ-C-Frakturen.
Die Kontrollgruppe (Gruppe II) bestand aus 53 von 69 Patienten mit dislozierten Humeruskopffrakturen welche mittels minimal invasiver Technik (Kirschner-Drähte und/oder kanülierte Schrauben) zwischen Januar 1995 bis Dezember 1997 versorgt wurden.
Ergebnisse: In Gruppe I ergab der mittlere Neer-Score 85.94 Punkte, der mittlere Constant-Score 84.05 Punkte. Dahingegen erreichte Gruppe II 84.13 und 76.81 Punkte. Gute und hervorragende Ergebnisse erreichten 60% der Patienten aus Gruppe I dagegen 72% der Patienten aus Gruppe II. Es ergab sich eine Abhängigkeit der Ergebnisse von Fraktur-Typ, Geschlecht und Patientenalter.
Komplikationen wurden bei 9 Patienten (18%) aus Gruppe I (2x Impingement, 1x Implantatbruch, 1x Pseudarthrose, 1x Myositis und 4x avaskuläre Teilnekrose des Humeruskopfes) und 16 Patienten (30%) aus Gruppe II beobachtet( 11x Dislokation des K-Drähte, 4x Impingement, 1x avaskuläre Teilnekrose des Humeruskopfes).
Schlussfolgerungen: Mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese kann das operative Spektrum der Stabilisierung dislozierter Humeruskopffrakturen zu Typ C Frakturen ausgedehnt werden. Im osteoporotischem Knochen ist hierdurch eine bessere Fixation möglich. Selteneres Implantatversagen und funktionell klinisch bessere Ergebnisse ergaben sich gegenüber der Versorgung mittels minimal invasiver Techniken.