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27. Deutscher Krebskongress

Deutsche Krebsgesellschaft e. V.

22. - 26.03.2006, Berlin

PET/CT-Diagnostik zur Detektion des isolierten Lokalrezidivs bei Patienten nach Primärtherapie eines Prostatakarzinoms

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Norbert M. Blumstein - Universitätsklinikum, Ulm, Deutschland
  • Andreas K. Buck - Universitätsklinikum, Ulm
  • Hans-Werner Gottfried - Universitätsklinikum, Ulm
  • Peter M. Messer - Universitätsklinikum, Ulm
  • Sven Perner - Universitätsklinikum, Ulm
  • Erwin Röttinger - Universitätsklinikum, Ulm
  • Richard Hautmann - Universitätsklinikum, Ulm
  • Sven Norbert Reske - Universitätsklinikum, Ulm

27. Deutscher Krebskongress. Berlin, 22.-26.03.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocOP282

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dkk2006/06dkk392.shtml

Veröffentlicht: 20. März 2006

© 2006 Blumstein et al.
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Gliederung

Text

Ziel: Die Erfassung des Lokalrezidives (LR) bei Patienten mit einem therapiertem Prostatakarzinomes (PCA) ist schwierig. Durch die vermehrte Akzeptanz des PSA-Monitorings steigt bei den in 35%- 54% klinisch unauffälligen Patienten die Inzidenz der biochemischen Rezidive; jedoch kann, insbesondere, wenn Stanzbiopsien und konventionelle Bildgebung negativ sind, nicht zwischem einem lokalen Tumorprogress und Fernmetastasen unterschieden werden. Vor dem Hintergrund der potentiell kurativen Therapieoption und der Tatsache, dass Patienten mit Lokalrezidiven ein signifikant höheres Risiko in der Entwicklung von Fernmetastasen und damit einer infausten Prognose aufweisen, ist die Erkennung von isolierten Lokalrezidiven von imanenter Bedeutung. Der Stellenwert der 11C-Cholin-PET/CT-Diagnostik (CPC) zur Detektion des Tumorprogresses wird dargestellt.

Methode: 634 Pat. mit therapiertem PCA und posttherapeutisch erneutem PSA-Anstieg erhielten eine CPC (04/2002 bis 011/2005). Das kontrastmittelverstärkte Multi-Slice-CT wurde zur Schwächungskorrektur und als topographische 3D-Lokalisation verwendet. In den suspekten Arealen erfolgte die Beurteilung visuell und quantitativ mittels Messung des standardisierten uptake values (SUV). Definierte klinische Daten (Alter, Primärtherapie, UICC-Klassifikation, PSA (PET/CT)) wurden erfasst. Die histologische Sicherung wurde angestrebt.

Ergebnisse: 225/634 Pat.(36%) wiesen neben einem lokalen bilddiagnostischem Befund auch eine lymphogene und/oder ossäre Metastasierung auf. Bei 49% (110/225) der Pat. zeigte sich eine isolierte fokale Anreicherung des Radiotracers in der behandelten Therapieregion. In 78/110 Pat. (71%) konnte der PET/CT-Befund mit der Histologie verglichen werden. In 90% (70/78) wurde der in der CPC geäusserte Befund des Nachweises/Ausschluß des LR bestätigt, in 5 Fällen waren die Befunde diskordant, bei 3 negativ biopsierten Pat. zeigte sich eine fokale Cholin-Mehrspeicherung. Ein LR wurde bei einem mittlerem SUV von 2.9, mittl. DM von 1.4 cm (0.4 –3.2 cm) bei einem medianen PSA-Wert von 1.9 ng/ml detektiert.

Schlussfolgerung: 11C-Cholin PET/CT bei Patienten mit steigendem PSA-Werten nach Primärtherapie eines PCA ist eine präzise, effektive Methode zur frühzeitigeren Detektion eines LR. Bei einer lokal begrenzten Ausdehnung konnte ein erneuter kurativer Therapieansatz verwirklicht werden.