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35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2024, Essen

App-basierte Therapie von Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) beim Mann: Ergebnisse der randomisierten kontrollierten BEST-Studie (Bladder Emptying DiSorder Therapy)

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sandra Schönburg - Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
  • Christian Gratzke - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Sven Eger - Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
  • Katharina Raude - Universitätsklinik und Poliklinik für Urologie und Nierentransplantation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland; Urologische Klinik, Marien Hospital Herne - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Herne, Deutschland
  • Markus Grabbert - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Sophie Astheimer - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Jan Halbich - Klinik für Urologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • Dirko Hercher - Urologisches Zentrum Refrath, Bergisch Gladbach, Deutschland
  • Wassem Mousa - Montamedicum, Montabaur, Deutschland
  • Ralph Raschke - Urologische Praxis Ralph Raschke, Teltow, Deutschland
  • Bastian Keck - Urologische Praxis Bastian Keck, Erlangen, Deutschland
  • Oleg Krivov - Urologische Praxis Oleg Krivov, Bruchsal, Deutschland
  • Erik Krieger - Kranus Health GmbH, München, Deutschland
  • Kurt Miller - Kranus Health GmbH, München, Deutschland; Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
  • Laura Wiemer - Kranus Health GmbH, München, Deutschland; Charité, Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc44

doi: 10.3205/24dkg44, urn:nbn:de:0183-24dkg445

Veröffentlicht: 20. November 2024

© 2024 Schönburg et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Symptome des unteren Harntrakts (LUTS) nehmen bei Männern mit dem Lebensalter zu. Konservative Behandlungsmöglichkeiten werden zwar in den Leitlinien empfohlen, im klinischen Alltag jedoch häufig vernachlässigt. Wir haben untersucht, inwieweit eine App-basierte Therapie aufgrund ihres niedrigschwelligen Zugangs und ihrer Flexibilität zu einem klinischen Nutzen für Patienten führt.

Methode: In der vorliegenden prospektiven, bi-zentrischen, einfach verblindeten Studie wurden die Teilnehmer im Verhältnis 1:1 auf 2 Gruppen randomisiert: Die Interventionsgruppe (IG) mit Zugang zur App-basierten Therapie zusätzlich zu ihrer bestehenden Versorgung sowie die Kontrollgruppe (KG), bei der die Teilnehmer ausschließlich ihre bestehende Therapie erhielten. Ein positives Ethikvotum lag vor. In die Studie wurden Männer >18 Jahre mit BPS +/- ÜAB eingeschlossen. Die Intervention basierte auf der Kranus Lutera App. Zur Messung der Auswirkungen der Intervention wurden validierte Fragebögen (IPSS, OAB-q-SF) verwendet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 237 Patienten randomisiert. Im Vergleich zur KG zeigte die IG eine signifikante Verbesserung des primären Endpunktes IPSS (-7,0, 95% CI: -8,1 bis -5,9, p <0.0001) und der sekundären Endpunkte OAB-q-SF Teil 1 (Symptombelastung: -18,6, 95% CI: -22,2; -15,0, p <0,0001) und Teil 2 (gesundheitsbezogene Lebensqualität: -11,2, 95% CI: -13,2; -9,3, p <0,0001). Beide Untergruppen (BPS, ÜAB) profitierten ähnlich. Es traten keine behandlungsbedingten AE’s/SAE’s auf.

Schlussfolgerung: Dies ist die erste RCT, in der eine signifikante Verbesserung für Patienten mit LUTS durch eine App-basierte Therapie nachgewiesen wurde. Die Therapie kann als Standardbehandlung für Patienten mit LUTS mit oder ohne BPS empfohlen werden.

Interessenkonflikt: Prof. Dr. med. Kurt Miller, Dr. med. Laura Wiemer und Erik Krieger sind Beschäftigte der Kranus Health GmbH, München.