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Frühkontinenz nach radikaler Prostatektomie im Jahr 2022 – Beobachtungen eines Zentrums für uro-onkologische Rehabilitation mit hoher Fallzahl
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Veröffentlicht: | 20. November 2024 |
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Einleitung: Ziel dieser Studie war es, aktuelle Ergebnisse bezüglich der Frühkontinenz nach radikaler Prostatektomie (RP) aus der Perspektive der urologischen Anschlussrehabilitation (AR) darzustellen.
Methode: Evaluiert wurden die Daten aller Patienten aus Primärkliniken, die ≥50 Patienten zur AR zuwiesen (Anteile bzw. Medianwerte jeweils mit Minimum und Maximum). Multivariable Regressionsanalysen unter Einschluss von Patientenalter, kardiovaskuläre Komorbidität, Diabetes, Adipositas (Body Mass Index ≥30 kg/m²), OP-Methode und Nervschonung wurden durchgeführt, um unabhängige Prädiktoren bezüglich der Frühkontinenz zu identifizieren.
Ergebnisse: Insgesamt wurden 3.751 Patienten aus 213 Primärkliniken zur AR aufgenommen. Aus 21 Primärkliniken kamen jeweils ≥50 Patienten zur AR (insgesamt 2.141 Patienten). Roboter-assistierte OP in 89% (0-100), Nerverhalt in 74% (21-95). Kontinenz bei Aufnahme zur AR (Median 21 Tage postop.) in 37% (4-54) bzw. Urinverlust/Tag im Median 102g (22-591). Kontinenz am Ende der AR (Median 42 Tage postop.) in 54% (19-69) bzw. Urinverlust/Tag im Median 73g (27-425). Die Regressionsanalyse identifizierte als Prädiktoren für Kontinenz zu Beginn der AR ein jüngeres Alter, die Nervschonung und das Fehlen von Diabetes (jeweils p<0,001). Bei bestehender Inkontinenz steigt der Urinverlust/Tag durchschnittlich mit jedem zusätzlichen Lebensjahr um 7g (t=5,2; 95% CI 4-10; p<0,001), bei Diabetes um 79g (t=2,7; 95% CI 21-136; p=0,007) bzw. ohne Nervschonung um 175g (t=8,4; 95% CI 134-216; p<0,001).
Schlussfolgerung: Die aktuelle Untersuchung zeigt eine große Varianz bezüglich der Frühkontinenz nach RP. Die präsentierten Daten ermöglichen den Primärkliniken unter Berücksichtigung der benannten Einflussfaktoren die Einordung der eigenen Ergebnisse.
Interessenkonflikt: Die Autoren sind Mitglieder des Arbeitskreises Rehabilitation der Deutschen Gesellschaft für Urologie.
Herr PD Dr. Beyer ist Mandatsträgern im Rahmen der Leitlinienentwicklung „Prostatakarzinom“.