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Erste urotherapeutische Leitlinie bei radikaler Prostatektomie
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Veröffentlicht: | 20. November 2024 |
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Gliederung
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Einleitung: Die radikale Prostatektomie gilt als Therapie der Wahl beim lokal begrenzten Prostatakarzinom. Unerwünschte postoperative Folgestörungen, wie die Harninkontinenz und die erektile Dysfunktion führen zu erheblichen Einbußen an Lebensqualität. Die entstandene Leitlinie befasst sich mit dieser Thematik und gibt einen Handlungsleitfaden der urotherapeutischen Edukation und Begleitung ab Diagnosestellung, in der akuten Phase der Behandlung, postoperativ und in einer möglichen Anschlussheilbehandlung. Das Ziel war, eine Leitlinie zu entwickeln, die Urotherapeuten und auch den anderen beteiligten therapeutische Disziplinen als Leitfaden dient.
Eine adäquate Beratung über Belastungen und Nebenwirkungen der Therapie ist Grundlage eines ganzheitlichen Behandlungskonzeptes [1]. Die urotherapeutischen Interventionen zielen darauf ab Copingstrategien zu entwickeln und betroffene Männer zu unterstützen, ihre Lebensqualität zu steigern.
Methode: Nicht nur die Expertise der Arbeitsgruppe, sondern auch die wissenschaftliche Recherche haben das Ergebnis auf eine evidenzbasierte Ebene mit „best practice Gedanken“ gebracht.
Handlungsleitend ist das Prinzip: „specific situation/ right time “ [2], [3]. Die Leitlinie baut sich auf Behandlungspfaden auf und bearbeitet die Beratungs- und Schulungsinhalte der medizinisch indizierten durchgeführten Therapiephasen auf.
Ergebnisse: Die urotherapeutische Edukation nutzt Aspekte der kognitiven Verhaltenstherapie und die lerntheoretischen Grundlagen um Menschen in ihrer Verhaltensanpassung zu unterstützen. Urotherapeutische Edukation wird somit zu einem wichtigen therapieunterstützenden Element.
Schlussfolgerung: Die Urotherapeuten sehen die Leitlinie als zusätzlichen Baustein, dass bereits bestehende multimodale Therapiekonzept nach radikaler Prostataentfernung sinnvoll zu ergänzen und somit das interdisziplinäre Gesamtbehandlungskonzept weiter zu optimieren. Die Grundidee ist das der Betroffenen urotherapeutische Begleitung in allen Phasen der Krankheitsbewältigung erfährt.
Interessenkonflikte:
- Brosemann: keine Konflikte
- Schilcher: Schulungen Wellspect, Vorträge Fresenius
Literatur
- 1.
- Holze S, Köhler N, Gansera L, Stolzenburg JU, Brähler E, Gralla O. Das lokalisierte Prostatatkarzinom. In: Harth W, Brähler E, Schuppe HC, Hrsg. Praxishandbuch Männergesundheit. Interdisziplinärer Beratungs- und Behandlungsleitfaden. Berlin; 2012. S.146-147.
- 2.
- Wennerberg C, Schildmeijer K, Hellström A, Ekstedt M. Patient experiences of self-care management after radical prostatectomy. Eur J Oncol Nurs. 2021 Feb;50:101894. DOI: 10.1016/j.ejon.2020.101894
- 3.
- National Institute for Health and Care Excellence (NICE). Prostate cancer: diagnosis and management. NICE guideline. 2019 May 9 [last updated: 2021 Dec 15, cited: 2022 May 14]. Available from: https://www.nice.org.uk/guidance/ng131