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35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2024, Essen

Bilaterale, fadengestützte Fixation der Zervix: Ein sicherer und netzfreier Ansatz für die organschonende Behandlung des Uterusprolapses

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc30

doi: 10.3205/24dkg30, urn:nbn:de:0183-24dkg300

Veröffentlicht: 20. November 2024

© 2024 Üye et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Uterusprolaps stellt eine bedeutende Herausforderung für die Frauengesundheit dar und erfordert effektive und sorgfältige Behandlungsansätze. Aktuell verwendete Methoden sind oft mit invasiven Eingriffen und der Verwendung von Netzmaterial verbunden, was die Notwendigkeit alternativer Interventionen aufzeigt. Für Frauen, die nach organschonenden Optionen suchen, sowie für diejenigen, die sich für netzfreie Therapien einsetzen, wird die Suche nach einer idealen Lösung noch wichtiger. In dieser Studie untersuchen wir die Sicherheit und Wirksamkeit der bilateralen Fixation der Gebärmutter an den sacrospinalen Ligamenten, wobei der Fokus speziell auf ihrem Potenzial als netzfreie und organschonende Alternative zur Behandlung des Uterusprolapses liegt.

Methode: Diese monozentrische Beobachtungsstudie umfasst Patientinnen im Alter von 24 bis 87 Jahren, die im Zeitraum zwischen 2022 und 2024 operiert wurden. Alle wünschten eine uteruserhaltende Operation. Im Vorfeld wurden die Patientinnen über alternative Operationsmethoden aufgeklärt. Bei allen Patientinnen erfolgte die bilaterale Fadenfixation der Zervix mit Polypropylenefäden an der Vorderwand der Zervix, in den meisten Fällen wurden zusätzlich eine vordere und hintere Scheidenraffung durchgeführt. Alle Patientinnen füllten präoperativ und bei der Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten den Deutschen Beckenbodenfragebogen und den ICIQ-UI Short Form aus.

Ergebnisse: Bislang wurden 111 Patientinnen operiert. 65 Patientinnen stellen sich nach 3 Monaten zur Nachuntersuchung vor. Perioperativ kam es zu einer revisionsbedürftigen Nachblutung. Eine Patientin wurde 2 Wochen nach dem Eingriff wegen einer akuten Nachblutung aus der vorderen Kolpotomie revidiert. Bei drei Patientininnen (4,8%) zeigte sich nach 3 Monaten eine Senkung der Zervix Stadium II und III nach POP-Q, bei allen anderen war die Zervix stabil. Es wurde bislang keine symptomatische Fadenarrosion beschrieben.

Schlussfolgerung: Unsere Studie zeigt die vielversprechende Sicherheit und Wirksamkeit der bilateralen Fixation der Gebärmutter am Sakrospinalband innerhalb eines dreimonatigen Follow-ups zur Behandlung des Uterusprolapses. Ein längeres Follow-up ist erforderlich, um die Daten zu verifizieren.