gms | German Medical Science

35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2024, Essen

Fragenbogenstudie zum Kenntnisstand und Prävention von peripartalen Beckenbodenfunktionsstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author Luisa Ertl - Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
  • Yvonne Heimann - Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
  • Ekkehard Schleußner - Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
  • Tanja Groten - Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland
  • Anna Kolterer - Universitätsklinikum Jena, Jena, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 35. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2024. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2024. Doc23

doi: 10.3205/24dkg23, urn:nbn:de:0183-24dkg231

Veröffentlicht: 20. November 2024

© 2024 Ertl et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Die Assoziation zwischen Schwangerschaft, Geburt und Beckenbodenfunktionsstörungen ist mittlerweile unbestritten und weiterhin Thema zahlreicher Untersuchungen. Ziel der modernen Geburtshilfe ist eine weitere Reduktion der maternalen Morbidität und Mortalität, dazu gehört auch die maternale Beckenbodengesundheit. Es konnten verschiedene peripartale Risikofaktoren identifiziert werden, welche mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Beckenbodenfunktionsstörungen einhergehen. So ist es möglich, Frauen zur Prävention und frühzeitigen Therapie zu beraten. Als Grundlage können die Leitlinien „Management von Dammrissen III. und IV. Grades nach vaginaler Geburt“ [1] und „Die vaginale Geburt am Termin“ [2] dienen, inwieweit diese Kenntnisse bereits in Klinik und Praxis angewendet werden ist Ziel dieser Arbeit.

Methode: Entwicklung eines elektronischen Fragebogens zum Wissensstand zu peripartalen Beckenbodenfunktionsstörungen, Möglichkeiten der Prävention und Nachsorge. Dieser Fragebogen wurde digital an Kliniken in Deutschland gesandt.

Ergebnisse: 288 Fragebögen konnten ausgewertet werden. 66,55 % der Befragten sind weiblich und 94,1 % arbeiten in einer Klinik. Von den Teilnehmenden sind 28,35 % AGUB zertifiziert und davon haben 4,72 % ein AGUB III-Zertifikat. Die Selbsteinschätzung der eigenen Kenntnisse zur Therapie von peripartalen Beckenbodenfunktionsstörungen ergab einen Notendurchschnitt von 2,88. Über 90 % der Befragten geben Interesse und Bedarf an einer Fortbildung zum Thema Beckenbodentraumata und -funktion durch Schwangerschaft und Geburt an.

Schlussfolgerung: In Zusammenschau unserer Ergebnisse zeigen sich Unsicherheiten bezüglich des Themas peripartaler Beckenbodenfunktionsstörungen bei deutschen Ärztinnen und Ärzten. Zugleich bestehen großes Interesse und Bedarf an Fortbildungen zum Thema Beckenbodentraumata und -funktion während Schwangerschaft und Geburt.


Literatur

1.
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), et al. S2k-Leitlinie Management von Dammrissen III. und IV. Grades nach vaginaler Geburt. AWMF-Registernummer 015-079.
2.
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe(DGGG); Deutsche Gesellschaft für Hebammenwissenschaft, et al. S3-Leitlinie Die vaginale Geburt am Termin. AWMF-Registernummer 015-083.