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34. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

03.11. - 04.11.2023, Leipzig

Stuhlinkontinenz – Zusammenarbeit zwischen Praxis und Klinik

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Wolf- Dieter Michel - Spezialpraxis für Enddarmleiden, Dresden, Deutschland
  • presenting/speaker Thomas Martin - Diakonissenhaus Dresden, Dresden, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 34. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Leipzig, 03.-04.11.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. Doc17

doi: 10.3205/23dkg17, urn:nbn:de:0183-23dkg171

Veröffentlicht: 31. Oktober 2023

© 2023 Michel et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Vortrag stellt die Zusammenarbeit zwischen proktologischer Spezialpraxis und spezialisierter Klinik bei Diagnostik und Therapie bei Stuhlinkontinenz im Sinne der Betroffenen dar.

Methode: Die Problematik von Betroffenen mit analer Inkontinenz nimmt in der spezialisierten Enddarmpraxis einen breiten Raum ein.

Die Basis einer gezielten Therapie ist eine gute Diagnostik.

Die meisten Formen der Stuhlinkontinenz können mittels der Basisdiagnosik (ausführliche Anamnese, Inspektion, Palpation, Proktoskopie und Rektoskopie) diagnostiziert werden. Je nach Fragestellung sind weiterführende Untersuchungen wie Koloskopie, Endosonographie, Defäkographie, colon-transit-Zeit Bestimmung etc. angezeigt.

Die meisten Formen der Stuhlinkontinenz können mittels konservativer Therapie behandelt werden können. Hier sind beispielsweise zu nennen das Beckenbodentraining, die Biofeedback- und Schwellstromtherapie, die gezielte Kostberatung, die Beratung der Umstellung der Lebensweise und medikamentöse Therapien wie zur Stuhleindickung und Motilitätshemmung oder Entleerungshilfen.

Für die operative Therapie gibt es Indikationen. Wann sind operative Verfahren hilfreich?

Das „Herausfiltern“ der Patienten, wo Verbesserungen mit den operativen Methoden erreicht werden können ist wichtig.

Die Vorstellung zur Kontrolle und Beratung der Betroffenen erfolgen in der spezialisierten Klinik.

Bei der Klinikvorstellung liegen die Befunde der Patienten vor.

In der Sprechstunde der kooperierenden Klinik wird anhand der ambulant erfolgten Diagnostik und konservativen Therapie die Indikation für eine operative Therapie der Stuhlinkontinenz geprüft.

Sollte die Diagnostik eine chirurgisch behebbare Ursache ergeben, wie einen Rektumprolaps entfallen konservative Therapieversuche. Ältere Sphinkterläsionen sind keine Kontraindikation für konservative Therapieversuche.

Die operative Therapie der Klinik umfasst in selteneren Fällen die laparoskopische Anlage eines Anus praeter. In erster Linie umfasst die operative Therapie die sakrale Neuromodulation.

Ergebnisse: Die Beschränkung auf diese Verfahren ergibt sich aus den guten Erfolgen der SNM und der Seltenheit der Indikation, die wiederum durch den Erfolg der konservativen Therapie bedingt ist. Andere Verfahren wurden durch schlechtere Ergebnisse und oder höherer Komplikationsraten verdrängt.

Die SNM hat wegen niedriger Komplikationraten ein hohes ambulantes Potential. Noch ist das Verfahren nur im DRG-System abrechenbar.

Sowohl Diagnostik als auch Therapie der der Stuhlinkontinenz werden in Zukunft in Ausnahmefällen stationäre Leistungen erfordern.

Schlussfolgerung: Die gute vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der proktologischen Spezialpraxis und spezialisierten Klinik in Diagnostik und Therapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Hilfe für die Betroffenen mit Stuhlinkontinenz.