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33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

11. - 12.11.2022, Frankfurt am Main

Operative Therapiestrategien mit trans-abdominellem Zugang bei der Behandlung von komplexen Beckenbodenfunktionsstörungen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Georgi Kalev - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Ludwigsburg, Deutschland
  • author Christoph Marquardt - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Ludwigsburg, Deutschland
  • author Marten Schmerer - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Ludwigsburg, Deutschland
  • author Anja Ulrich - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Ludwigsburg, Deutschland
  • author Wolfgang Heyl - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ludwigsburg, Deutschland
  • author Thomas Schiedeck - Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Kinderchirurgie, Ludwigsburg, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Frankfurt am Main, 11.-12.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc30

doi: 10.3205/22dkg30, urn:nbn:de:0183-22dkg300

Veröffentlicht: 9. November 2022

© 2022 Kalev et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Der Prolaps der weiblichen Beckenorgane ist ein häufiger klinischer Befund mit einer Prävalenz von bis zu 50%, wobei nur etwa 3–6% der Patientinnen Symptome entwickeln [1]. Die Prävalenz des externen Rektumprolaps ist gering – ca. 0,5% [2]. In der klinischen Praxis liegt nicht selten ein komplexer Beckenbodendefekt mit Beteiligung mehrerer Kompartimente vor, dessen Behandlung eine multidisziplinäre Herangehensweise voraussetzt.

Methode: In einer retrospektiven Datenanalyse wurden alle Patientinnen mit einem Beckenbodendefekt eingeschlossen, die im Zeitraum 01/2006 bis 12/2021 in unserer Klinik operativ durch einen trans-abdominellen Zugang behandelt worden sind. Das primäre Ziel der Studie war die Auswertung der funktionellen Ergebnisse (Patientenzufriedenheit, fehlender Rezidivprolaps). Ferner wurden die postoperativen Komplikationen erfasst und analysiert.

Ergebnisse: 287 Patientinnen wurden einer der folgenden Gruppen zugeteilt: PG1 – Patientengruppe eins: Patientinnen nach Resektionsrektopexie (n=141); PG2 – nach ventraler Rektopexie (n=8); PG3 – nach Resektionsrektopexie mit gleichzeitiger transabdomineller Sakro(zerviko)kolpopexie (n=62); PG4 – nach Resektionsrektopexie mit gleichzeitiger transvaginaler Stabilisation (n=76). Bei einem durchschnittlichen Follow-up von 14 Monaten für PG1, 11 Monaten für PG2, 19 Monaten für PG3 und 12 Monaten für PG4 gaben respektiv 65,5%, 43%, 75% und 80% der Patientinnen eine Besserung der Beschwerdesymptomatik an. Bei den Patientinnen mit einem externen Rektumprolaps lag die Rezidivrate bei 10,6% (PG 1), 50% (1 von 2 Patientinnen, PG 2), 2,7% (PG 3) und 6,3% (PG 4). Ein signifikanter Unterschied hinsichtlich Morbidität und Mortalität konnte zwischen den multidisziplinären und nicht-multidisziplinären Eingriffen nicht festgestellt werden (p=0,297 bzw. p=0,499).

Schlussfolgerung: In dieser Arbeit ergab die retrospektive Datenanalyse unserer Patienten nach operativer Versorgung komplexer Beckenbodenfunktionsstörungen über einen Zeitraum von 15 Jahren eine hohe Erfolgsrate. Die praktizierte multidisziplinäre Therapiestrategie konnte sicher angewendet werden.


Literatur

1.
Barber MD, Maher C. Epidemiology and outcome assessment of pelvic organ prolapse. Int Urogynecol J. 2013 Nov;24(11):1783-90. DOI: 10.1007/s00192-013-2169-9 Externer Link
2.
Bordeianou L, Hicks CW, Kaiser AM, Alavi K, Sudan R, Wise PE. Rectal prolapse: an overview of clinical features, diagnosis, and patient-specific management strategies. J Gastrointest Surg. 2014 May;18(5):1059-69. DOI: 10.1007/s11605-013-2427-7 Externer Link