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33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

11. - 12.11.2022, Frankfurt am Main

Online Gesundheitsinformationen zum Beckenbodenprolaps: Welche Plattform ist die beste?

Meeting Abstract

  • corresponding author Tanja Hüsch - Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • author presenting/speaker Sita Ober - Krankenhaus Darmstadt, Darmstadt, Deutschland
  • Axel Haferkamp - Universität Mainz, Mainz, Deutschland
  • Gert Naumann - Helios Krankenhaus Erfurt, Erfurt, Deutschland
  • Ralf Tunn - St.-Hedgwig-Krankenhaus Berlin, Berlin, Deutschland
  • Matthias Saar - Universität Aachen, Aachen, Deutschland
  • Jennifer Kranz - Universität Aachen, Aachen, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 33. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Frankfurt am Main, 11.-12.11.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc07

doi: 10.3205/22dkg07, urn:nbn:de:0183-22dkg073

Veröffentlicht: 9. November 2022

© 2022 Hüsch et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Das Interesse an digitalen Gesundheitsinformationen zum Beckenorganprolaps ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen, welches sich vor allem bei Patienten an zunehmender Beliebtheit erfreut. Ziel dieser Untersuchung war es, Unterschiede in der Qualität und dem Inhalt von digitalen Informationen in Abhängigkeit von der genutzten Quelle zu ermitteln.

Methode: Die Plattformen Google, Facebook, Instagram, LinkedIn und YouTube wurden nach dem Stichwort Beckenbodenprolaps durchsucht. Die Ergebnisse wurden in die Kategorien informativ, irreführend, Werbung und persönliche Erfahrung unterteilt. Zudem wurde eine Lesbarkeitsbewertung und das HON-Codesiegel für Google analysiert.

Ergebnisse: YouTube und Google boten den größten Informationsgehalt und wurden überwiegend von professionellen Organisationen übermittelt. Pathophysiologie des Beckenbodenprolapses wurde am häufigsten auf YouTube angesprochen (73,3%), während Diagnostik und chirurgische Therapien am häufigsten auf Google genannt wurden. Die Angaben zu chirurgischen Therapieoptionen waren dennoch limitiert wobei beispielsweise vaginale native-tissue Verfahren in 23%, Uterus erhaltene Techniken in 33% oder laparoskopische Verfahren in nur 50% der Ergebnisse genannt wurden. Der mittlere Alexa-Score lag bei 360039, und 40,0% der Webseiten hatten ein HON-Code-Siegel. Der durchschnittliche Lesbarkeitswert lag bei 10,4.

Schlussfolgerung: Neben Google wurde YouTube als wertvolle Quelle für Gesundheitsinformationen zum Beckenbodenprolaps identifiziert. Dennoch war der Informationsgehalt zu chirurgischen Therapieoptionen limitiert und nur mäßig verständlich für die Allgemeinbevölkerung formuliert. Urogynäkologische Fachgesellschaften können zur Verbesserung der Informationen beitragen, indem sie vollständige und leicht verständliche Gesundheitsinformationen bereitstellt.

Interessenkonflikt: TH deklariert Angestelltenverhältnis bei Photocure GmbH außerhalb der hiesigen Arbeit. RT deklariert Patentgeühren von Viomed außerhalb der hiesigen Arbeit. GN deklariert Teilnahme an klinischen Studien und Beratertätigkeit für Promedon, Mitgliedschaft im Advisory Board von Dr. Pfleger GmbH, außerhalb der hiesigen Arbeit. AH, MS, JK haben keine Interessenkonflikte.