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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Prävention von Inkontinenz im Leistungssport – das Konzept einer Schulung für Trainerinnen und Trainer

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc66

doi: 10.3205/21dkg66, urn:nbn:de:0183-21dkg661

Veröffentlicht: 4. November 2021

© 2021 Ruß et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Junge Sportlerinnen sind schon ab schon ab dem 14. Lebensjahr dem Risiko der Stressharninkontinenz (SUI) ausgesetzt [1]. Dabei sind Trampolinspringerinnen mit 80% und Turnerinnen mit 70,6% am häufigsten betroffen [2]. Hohe Belastungen, hormonelle Situationen, strukturelle Gegebenheiten und die psychische Situation können eine SUI begünstigen [3]. Scharm, Angst und Verlust des Selbstwertgefühls führen bei den Sportlerinnen zu Leistungseinbußen, bis hin zur sozialen Isolation und Beenden der sportlichen Karriere (Chisholm, Delpe, Priest & Reynolds, 2019). Die Gesundheitsrisiken, sind mitunter auf mangelndes Wissen sowie fehlende Kommunikation mit einem Ansprechpartner zurückzuführen. Trainer*innen als Vertrauensperson und Leiter des Trainingsprozesses sind weder geschult noch hinsichtlich des Themas sensibilisiert. Demnach sprechen lediglich 6,5% der Betroffenen mit einem Trainer*in über ihre SUI [2]. Trainer*innen müssen zukünftig für das Thema sensibilisiert werden und Handlungskompetenzen insbesondere hinsichtlich präventiver Maßnahmen entwickeln.

Zielsetzung: der Präsentation ist es, eine Schulung für Trainer*innen von Leistungssportlerinnen vorzustellen, kritisch zu reflektieren und zu diskutieren.

Methode: Als zielorientierter Prozess wurde eine Schulung für Trainer*innen am Beispiel des Leistungsturnens, konzipiert.

  • Systematische Literaturrecherche & Identifizierung der Forschungslücke
  • Experteninterview einer Trainerin und eines Trainers
  • Methodische Grobstrukturierung des Konzeptes nach Ischebeck (2013)
  • Planung einer didaktischen Schulungseinheit

Ergebnisse: Die Schulungseinheit findet im modularen Aufbau statt und wird durch ein interdisziplinäres Team geleitet.

Trainer*innen erlangen, basierend auf der Trainerausbildung nach dem DOSB und gesammelten Erfahrungen, durch die Schulung eine Kompetenzentwicklung im Umgang mit den Sportlerinnen.

Schlussfolgerung: Trainer*innen müssen für das Thema sensibilisiert werden und Handlungskompetenzen hinsichtlich präventiver und rehabilitativer Maßnahmen entwickeln.


Literatur

1.
BØ K. High level rhythmic gymnasts and urinary incontinence: Prevalence, risk factors, and influence on performance. Scandinavian Journal of Medicine & Science In Sports. 2019. DOI: 10.1111/sms.13548 Externer Link
2.
Skaug KL, Engh EM, Frawley H, Bø K. Urinary and anal incontinence among female gymnasts and cheerleaders – bother and associated factors. A cross-sectional study. International Urogynecology Journal. 2021. DOI:10.1007/s00192-021-04696-z Externer Link
3.
Schulte-Frei B, Jäger L. Inkontinenz bei Leistungssportlerinnen Systematische Literaturrecherche. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG; 2017. DOI:10.1055/a-0658-0190 Externer Link