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Prävention von Inkontinenz im Leistungssport – das Konzept einer Schulung für Trainerinnen und Trainer
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Veröffentlicht: | 4. November 2021 |
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Einleitung: Junge Sportlerinnen sind schon ab schon ab dem 14. Lebensjahr dem Risiko der Stressharninkontinenz (SUI) ausgesetzt [1]. Dabei sind Trampolinspringerinnen mit 80% und Turnerinnen mit 70,6% am häufigsten betroffen [2]. Hohe Belastungen, hormonelle Situationen, strukturelle Gegebenheiten und die psychische Situation können eine SUI begünstigen [3]. Scharm, Angst und Verlust des Selbstwertgefühls führen bei den Sportlerinnen zu Leistungseinbußen, bis hin zur sozialen Isolation und Beenden der sportlichen Karriere (Chisholm, Delpe, Priest & Reynolds, 2019). Die Gesundheitsrisiken, sind mitunter auf mangelndes Wissen sowie fehlende Kommunikation mit einem Ansprechpartner zurückzuführen. Trainer*innen als Vertrauensperson und Leiter des Trainingsprozesses sind weder geschult noch hinsichtlich des Themas sensibilisiert. Demnach sprechen lediglich 6,5% der Betroffenen mit einem Trainer*in über ihre SUI [2]. Trainer*innen müssen zukünftig für das Thema sensibilisiert werden und Handlungskompetenzen insbesondere hinsichtlich präventiver Maßnahmen entwickeln.
Zielsetzung: der Präsentation ist es, eine Schulung für Trainer*innen von Leistungssportlerinnen vorzustellen, kritisch zu reflektieren und zu diskutieren.
Methode: Als zielorientierter Prozess wurde eine Schulung für Trainer*innen am Beispiel des Leistungsturnens, konzipiert.
- Systematische Literaturrecherche & Identifizierung der Forschungslücke
- Experteninterview einer Trainerin und eines Trainers
- Methodische Grobstrukturierung des Konzeptes nach Ischebeck (2013)
- Planung einer didaktischen Schulungseinheit
Ergebnisse: Die Schulungseinheit findet im modularen Aufbau statt und wird durch ein interdisziplinäres Team geleitet.
Trainer*innen erlangen, basierend auf der Trainerausbildung nach dem DOSB und gesammelten Erfahrungen, durch die Schulung eine Kompetenzentwicklung im Umgang mit den Sportlerinnen.
Schlussfolgerung: Trainer*innen müssen für das Thema sensibilisiert werden und Handlungskompetenzen hinsichtlich präventiver und rehabilitativer Maßnahmen entwickeln.
Literatur
- 1.
- BØ K. High level rhythmic gymnasts and urinary incontinence: Prevalence, risk factors, and influence on performance. Scandinavian Journal of Medicine & Science In Sports. 2019. DOI: 10.1111/sms.13548
- 2.
- Skaug KL, Engh EM, Frawley H, Bø K. Urinary and anal incontinence among female gymnasts and cheerleaders – bother and associated factors. A cross-sectional study. International Urogynecology Journal. 2021. DOI:10.1007/s00192-021-04696-z
- 3.
- Schulte-Frei B, Jäger L. Inkontinenz bei Leistungssportlerinnen Systematische Literaturrecherche. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG; 2017. DOI:10.1055/a-0658-0190