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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Erfahrungen in Anwendung eines Stufenkonzepts für Diagnostik und Behandlung im Beckenbodenzentrum

Meeting Abstract

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc33

doi: 10.3205/21dkg33, urn:nbn:de:0183-21dkg338

Veröffentlicht: 4. November 2021

© 2021 Dehn et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Seit 2007 arbeiten wir in unserem zertifizierten interdisziplinären Beckenbodenzentrum in Diagnostik und Therapie nach einem Stufenkonzept. Hierbei wird in Stufe 1 eine Basisdiagnostik und -Therapie durchgeführt, noch zum Teil intersektoral durch den ambulanten Arzt. Stufe 2 erfolgt im Rahmen einer Spezialsprechstunde mit Urodynamik und konservativer Therapien mit und ohne Elektrostimulation. Nach Ausschöpfung konservativer Therapiemöglichkeiten wird in Stufe 3 eine differenzierte operative Therapie indiziert, basierend auf einer interdisziplinären Empfehlung.

Methode: Es erfolgte die statistische Auswertung der Kennzahlen.

Ergebnisse: Es wurden in 2019 272 Frauen in der Beckenbodensprechstunde vorstellig. Die Altersverteilung reichte von 20 bis 87 Jahren. Alle Patientinnen erhielten eine Basisdiagnostik inklusive Miktionsprotokolle und Introitussonographie. Eine urodynamische Messung wurde bei 97 Patientinnen durchgeführt. Eine Urethrozystoskopie erhielten 21 Frauen. In 2019 wurden insgesamt 142 Beckenkonferenzbeschlüsse erteilt. Urogynäkologisch geleitete Operationen erhielten 158 Patientinnen. Insgesamt erhielten 58 % der vorstelligen Patientinnen in 2019 eine operative Therapie.

Schlussfolgerung: Die Auswertung zeigt, dass ein großer Anteil der Patientinnen konservativ versorgt werden konnte.

Das angewendete Stufenkonzept schützt die Patientinnen vor einer operativen Übertherapie und ermöglicht gleichzeitig die interdisziplinäre Planung komplexer chirurgischer Eingriffe. Ein besseres operatives Outcome hierdurch wird angenommen. Weitere Forschung darüber sollte sich anschließen.