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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Erfolg der Biofeedbacktherapie bei Kindern mit Harninkontinenz infolge einer Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Jula Matzner - Studiengang Humanmedizin, Medizinische Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg an der Havel, Deutschland
  • author Ivo Seidel - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochschulklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg an der Havel, Deutschland
  • author Thomas Enzmann - Klinik für Urologie und Kinderurologie, Städtisches Klinikum Brandenburg, Hochschulklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, Brandenburg an der Havel, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc16

doi: 10.3205/21dkg16, urn:nbn:de:0183-21dkg164

Veröffentlicht: 4. November 2021

© 2021 Matzner et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Harninkontinenz zählt zu den häufigsten Konsultationsgründen in der kinderurologischen Ambulanz.

Die Biofeedbacktherapie ist zentraler Bestandteil der Behandlung einer Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination.

Welchen Erfolg diese Therapieform hat, soll im Folgenden analysiert werden. Therapieziel ist eine obstruktionsfreie und koordinierte Miktion. Die Symptomatik der Inkontinenz, des Restharns und der Harnwegsinfektionen sollen gebessert werden.

Methode: Retrospektiv wurden Daten von 150 Patient/innen im Alter von fünf bis 19 Jahren eingeschlossen, die sich zwischen 2005 und 2019 am Städtischen Klinikum Brandenburg vorstellten. Als Einschlusskriterium galt die Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination einhergehend mit einer Harninkontinenz, die über mindestens drei Monate mittels Biofeedbacktherapie über ein videoanimiertes Trainingsprogramm behandelt wurde.

Der Erfolg wurde nach drei und sechs Monaten mittels Sonografie, Uroflowmetrie und der Frequenz der Inkontinenzereignisse quantifiziert:

1.
Verbesserung der Harn- und Stuhlkontinenz
2.
Reduzierung des Restharns
3.
Steigerung der Harnflussgeschwindigkeit und der Blasenkapazität

Die Korrelation von Harnwegsinfektionen und Defäkationsstörungen wurde ebenfalls erfasst.

Ergebnisse: 82 % der Kinder mit einer Harninkontinenz am Tage konnten die Frequenz der Inkontinenzereignisse verbessern (p < 0,001).

70 % mit Enuresis nocturna zeigten eine Symptomverbesserung (p < 0,001). Durch die Biofeedbacktherapie ist eine signifikante Reduktion des Restharnvolumens zu erreichen (p = 0,028). Die Blasenkapazität und die maximale Harnflussgeschwindigkeit verbessern sich.

Schlussfolgerung: Die Biofeedbacktherapie wirkt sich positiv auf die Kontinenz, das Restharnvolumen, die Blasenkapazität und die maximale Harnflussgeschwindigkeit aus.

Durch die Steigerung der Interozeptionsfähigkeit, dem risikoarmen Therapieprofil und der soziopsychologisch positiven Komponente der Selbstwirksamkeit sollte die Rolle des Biofeedbacktrainings weiter untersucht werden.