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32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

05. - 06.11.2021, online

Wie belastend ist eine Urodynamik? Schmerzangabe, Komplikationen und Patientenbeurteilung der urodynamischen Messung

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Andreas Wiedemann - Ev. Krankenhaus Witten gGmbH, Witten, Deutschland
  • author Raban Mazur - Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Geriatrie, Witten, Deutschland

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 32. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. sine loco [digital], 05.-06.11.2021. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2021. Doc08

doi: 10.3205/21dkg08, urn:nbn:de:0183-21dkg088

Veröffentlicht: 4. November 2021

© 2021 Wiedemann et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Urodynamische Messung (UD) stellt eine invasive Messmethode zur Abklärung von Harntraktbeschwerden dar. Es sollten die Untersuchungsumstände, die mit der Untersuchung verbundenen Schmerzen und ihre Komplikationen auf lokaler Ebenen untersucht werden.

Methode: Es wurden Patienten mit einem selbstentwickelten Fragebogen unter Nutzung der Visuellen Analogskala (VAS) befragt, die von 4/2016 bis 1/2017 in der urologischen Abteilung des Ev. Krankenhauses Witten urodynamisch untersucht wurden. Zusätzlich erfolgte der Versand eines Fragebogens 3 Monate postinterventionell zur Erfassung und Bewertung von Komplikationen.

Ergebnisse: 143 Patienten (101 weiblich, 42 männlich, mittl. Alter 64,0 Jahre) wurden nach der UD befragt. Sie gaben in der VAS einen mittl. Schmerz von 1,29 ± 1,98 an (Frauen: 0,946, Männer 2,11). Untersuchungsatmosphäre wurde in 96,5 % als ruhig empfunden, die Intimsphäre nach Angabe von 83,8 % der Patienten als gewahrt beurteilt. Direkt nach der UD gaben 3,5 % der Befragten an, die Untersuchung nie mehr wiederholen zu lassen. 3 Monate postinterventionell sandten 66 (1 Bogen n. a.) von 143 ihren Fragebogen zurück. Es gaben 9 Patienten postinterventionell ein Brennen in der Harnröhre (13,8 %), 9 eine Dysurie (13,8 %), jeweils 1 Patient (1,5 %) eine Hämaturie und Fieber sowie 4 Patienten (6,2 %) Schmerzen an. Die Beschwerden wurden von 69,7 % der Patienten als harmlos eingestuft, sie hielten im Mittel 4 Tage an. In der retrospektiven Betrachtung gaben nun 18,1 % der Patienten an, die UD nie wieder durchführen zu lassen.

Schlussfolgerung: Die UD ist als wenig belastende Untersuchung einzustufen. Die Angabe von Dysurie als Hinweis auf eine mögliche nosokomiale Infektion deckt sich in ihrer Höhe mit der Literatur. Die Akzeptanz der UD ist direkt nach der Untersuchung besser als nach 3 Monaten in Kenntnis der Komplikationen. Bei der Aufklärung sollte besonders auf das Erkennen entzündlicher Komplikationen und ggf. einzuleitende Maßnahmen hingewiesen werden.

Interessenkonflikt:

  • A. Wiedemann:
    • Beratung: Acticore, Dr. Pfleger, Pfizer, Mec-Abc, Omega Pharma
    • Vortragstätigkeit: Acticore, Allergan, Aristo, Berlin-Chemie, Boston Scientific, Desitin, Dr. Pfleger, Ipsen, Jansen, Lilly, Meda, Medac, Omega-Pharma
    • Forschungsunterstützung: Paul-Kuth-Stiftung, Boston Scientific, Dr. Pfleger
  • R. Mazur: Keine