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Moderne Tumortherapie mit Harnableitung – mehr als nur Onkologie, Fallbeispiele
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Veröffentlicht: | 4. November 2021 |
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Einleitung: Nach einer Zystektomie in kurativer oder palliativer Intention sind Harnableitungsverfahren gut etabliert.
Dieses Abstract hebt durch Fall-Demonstrationen die Notwendigkeit einer spezifischen postoperativen interprofessionellen Weiterbetreuung hervor. Diese umfasst onkologische Aspekte und die Notwendigkeit einer Expertise bzgl. Wund- und Stomabetreuung.
Methode: Demonstriert werden Krankheitsverläufe von Pat. mit invasiven urogenitalen Karzinomen unter Einbeziehung eines Stoma-und Wundmanagements.
Ergebnisse:
- Kasuistik Nr. 1: Bei einem 68-jähriger Patient mit infiltrierendem Urothelcarcinom der Harnblase erfolgte die radikaler Zysto-Prostatovesikulektomie und Trans- Uretero-Ureteroileocutaneostomie 1‘2017. Relevante Begleitererkankungen: IDDM, Unfallfolge mit einseitigem Sehverlust, Versteifung untere Extremität links, MRSA Besiedlung, Adipositas per magna. Pflegerisch Notwendigkeit Wundversorgung, Stomatherpie und persistierende Stomastenose.
- Kasuistik Nr. 2: 59-jähriger Patient mit Z. n. mehrmaliger Harnröhren-Fistelexcision (parascrotal zur bulbären Harnröhre) und Abszessausräumung mit nachfolgender radikaler Zysto-Prostatovesikulektomie, transperinealer Urethrektomie mit Penektomie und Fistelexcision bei Nachweis eines Plattenepithelkarzinoms der Urethra mit Metastase im periprostatischen Fett-Bindegewebe 1‘2017, Radiatio bei pelvinem Rezidiv 6‘2018. Pflegerische Betreuung unter Adipositas per magna, initial retrahiertem Stoma, psychische Belastungssituation mit verzögerter Stomaselbstversorgung.
- Kasuistik Nr. 3: 85-jähriger Patient im Z. n. pelviner Lymphadenektomie, radikaler Zysto-Prostatovesikulektomie und Ileumconduitanlage 4’2015 bei Urothelkarzinom und Prostatakarzinom mit passagerer Stomainkontinenz und Entwicklung einer Relaxatio im Bereich der Bauchdecke. Pflegerische Betreuung erfolgt zur erfolgreichen Wiederteilnahme an seinem Berufsleben –und Sozialleben (Musiker: Trompete, Dirigent, Komponist).
Schlussfolgerung: Die uroonkologische Behandlung ist nicht limitiert auf eine radikal operative Versorgung und Tumornachsorge.
Die Weiterbehandlung umfasst ein postoperatives Wund- und Stoma-Management.
Bei Auftreten fachspezifischer Komplikationen ist ein individuell angepasstes Therapiekonzept erforderlich unter interprofessioneller Betreuung