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31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Laserbehandlung bei vaginaler Atrophie – eine prospektive Fall-Kontroll-Beobachtungsstudie

Meeting Abstract

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Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc25

doi: 10.3205/19dkg25, urn:nbn:de:0183-19dkg250

Veröffentlicht: 21. November 2019

© 2019 Döllinger et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Vaginale Atrophie ist definiert als die Rückbildung der Wand der Scheide (Kollagenfasern, Scheidenepithel) und der Epithelfalten bis zu einer glatten Oberfläche. In der Post-Menopause kommt es zum natürlichen Östrogenmangel. Dieser führt fast immer zur vaginalen Atrophie und in ca. 50 % zu Symptomen wie Scheidentrockenheit und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Ebenso klagen auch Patientinnen mit einer Mammakarzinomerkrankung aufgrund der systemischen Therapie gehäuft über die o.g. Symptome. Dies führt nicht selten zu einer hohen psychosozialen Belastung der Patientin. Ziel ist die Stimulierung der Lamia propria zur Verbesserung der Elastizität und Ausbildung weiterer Kollagenfasern zur Verbesserung des Zustandes der Vaginalhaut und Tonus der Beckenbodenmuskel.

Methode: Ein MCL31 Dermablate YAG-Laser wurde von der Firma Asclepion Laser Technologies zur Verfügung gestellt.

Die Patientinnen werden zum Zeitpunkt 0 sowie nach 6-8 Wochen einbestellt. Bei beiden Vorstellungen erfolgt die Anamnese mittels standardisiertem Erhebungsbogen und Erhebung des Vaginal-Health-Indexes. Vor der Behandlung wurden Ausschlusskriterien festgelegt (Ausschluss eines HWIs, aktueller Pap Abstrich Befund, etc.). Die Behandlung erfolgt standardisiert mittels dualphasischem Laserverfahren.

Ergebnisse: 16 Patientinnen konnten mit einer vaginalen Atrophie rekrutiert werden. Sechs Patientinnen gaben in der Eigenanamnese ein Mammakarzinom an. Hauptbeschwerde lag bei der vaginalen Trockenheit und der Dyspareunie. In allen Fällen konnte eine Besserung der Beschwerdesymptomatik erzielt werden. Die innere Haut wird elastisch und feucht und zeigt eine verbesserte Dicke und Weichheit. Einen Einfluss auf die Libido war (subjektiv) nicht zu spüren.

Schlussfolgerung: Eine Laserbehandlung mit dem Nd:YAG-Laser scheint als Therapieversuch bei vaginaler Atrophie und GMS sinnvoll. Eine Erfolgsgarantie kann nicht gegeben werden.

Im Rekrutierungszeitraum behandelten wir auch Patientinnen mit weiteren Indikationen (Belastungsinkontinenz I°, Lichen sclerosus, Vaginal Laxity, Vaginale Synechien). Weitere Indikationen (z.B. präoperative Behandlung vor vaginaler Mesheinlage zur Verhinderung vor Erosionen) sind zu diskutieren. Das Projekt geht weiter. Die Studie wird fortgeführt.