gms | German Medical Science

31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e. V.

22.11. - 23.11.2019, Essen

Arzneimittelassoziierte Blasenfunktionsstörungen bei Heimpatienten und geriatrischen, urologisch stationären Krankenhauspatienten – ein Zwischenbericht

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V.. 31. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft. Essen, 22.-23.11.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. Doc04

doi: 10.3205/19dkg04, urn:nbn:de:0183-19dkg045

Veröffentlicht: 21. November 2019

© 2019 Plum et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Gliederung

Text

Einleitung: Es sollten die Zusammenhänge zwischen der Multimedikation und der Harnblasenfunktion mit den UAE (= Unerwünschte Arzneimittelereignisse) bei geriatrischen, vulnerablen Patienten untersucht werden. Hierzu sollten die Anzahl und Art der UAE (= Unerwünschte Arzneimittelereignisse) bei geriatrisch-urologischen Patienten erfasst und der Machbarkeit eines urogeriatrischen Arzneimittelrisikoassessments mit dem Ziel der Reduktion unerwünschter Arzneimittelwirkungen durch Urologika sowie der Reduktion von unerwünschten Arzneimittelwirkungen am Harntrakt durch Nicht-Urologika überprüft werden.

Methode: Retrospektive UAE Detektion (Medication Review) nach WHO-/ Naranjo-Assessment geriatrischer Patienten einer Altenpflegeeinrichtung und „ISAR-positiver“ (= Identification of Seniors at risk) Patienten einer Urologischen Klinik sowie eine prospektive UAE-Detektion in einer stationären Altenpflegeeinrichtung und Prä-Post-Vergleich.

Ergebnisse: Zu Beginn der Studie nahmen 58 Altenheimbewohner teil, 19 Männer (mittleres Alter 85,1 Jahre, durchschnittlicher ISAR-Score 1,6) und 39 Frauen (mittleres Alter der Frauen 87,3 Jahre, durchschnittlicher ISAR Score 1,8), hiervon insgesamt 8 insulinpflichtige Diabetiker.

Schlussfolgerung: Es zeigt sich, dass beinahe jeder teilnehmende Pflegeheimbewohner in sehr unterschiedlicher Ausprägung von Inkontinenz und/oder einer anderen Blasenfunktionsstörung betroffen ist. In der Gruppe der Urologika wurden einige UAE detektiert, unter anderem Obstipation, Kognitionsstörungen und Hypotonie. Für die meisten UAE waren bisher die Diuretika verantwortlich, insbesondere durch den blutdrucksenkenden Effekt. Es wurden bisher bei 10 Patienten 12 UAEs am Harntrakt gefunden, insgesamt wurden bisher 54 UAEs detektiert. Ein fassbares Ergebnis unserer Intervention war die wöchentliche Blutdruckmessung. Es zeigte sich ein über Monate viel zu niedriger Blutdruck (u.a. erhöhtes Sturzrisiko). Diuretika und Blutdrucksenker konnten bereits reduziert und abgesetzt werden, was zu einer Verbesserung des Wohlbefindens und Urininkontinenz führte.

Interessenkonflikte:

  • Prof. Dr. med. Wiedemann:
    • Beratungstätigkeit: Dr. Pfleger, Pfizer, Omega Pharma
    • Vortragstätigkeit: Allergan, AMS Deutschland, Astellas, Berlin-Chemie, Boston Scientific, Das Fortbildungskolleg, Jansen, Ipsen, Lilly Deutschland, Dr. Pfleger, Pfizer, Pohl-Boskamp
    • Aktien/Beteiligungen: keine
  • Dr. rer. medic. Dipl. pharm. Frank Hanke: Geschäftsführer der Gesellschaft für Geriatrische Pharmazie – Gero PharmCare GmbH