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28. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e. V.

19.-21.05.2022, Münster

Prolongiertes Weaning bei COPD-Patienten – Daten der deutschen WeanNet-Initiative

Meeting Abstract

  • Maximilian Wollsching-Strobel - Klinikum Köln Merheim, Abteilung für Pneumologie, Kliniken der Stadt Köln GmbH, Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Medizin, Deutschland
  • Tobias Freundt - Abteilung für Beatmungs-, Intensiv- und Schlafmedizin, Krankenhaus Siloah, Hannover, Deutschland
  • Nina Hämäläinen - Abteilung für Beatmungs-, Intensiv- und Schlafmedizin, Krankenhaus Siloah, Hannover, Deutschland
  • Stefan Suchi - Abteilung für Beatmungs-, Intensiv- und Schlafmedizin, Krankenhaus Siloah, Hannover, Deutschland
  • Wolfram Windisch - Klinikum Köln Merheim, Abteilung für Pneumologie, Kliniken der Stadt Köln GmbH, Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Medizin, Deutschland
  • Bernd Schönhofer - Abteilung für Beatmungs-, Intensiv- und Schlafmedizin, Krankenhaus Siloah, Hannover, Deutschland; Klinik für Innere Medizin, Beatmungs- und Intensivmedizin, Evangelisches Klinikum Bethel, Universität Bielefeld, Deutschland

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 28. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Münster, 19.-21.05.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22digab08

doi: 10.3205/22digab08, urn:nbn:de:0183-22digab086

Veröffentlicht: 11. Mai 2022

© 2022 Wollsching-Strobel et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Behandlungserfolg bei prolongiertem Weaning von COPD-Patienten ist noch immer unklar.

Methoden: Es wurde eine Subgruppenanalyse von 2.937 COPD-Patienten (Median: Alter 69 Jahre, 5 Komorbiditäten, 43% weiblich) aus der gesamten WeanNet-Kohorte von spezialisierten deutschen Weaning-Zentren durchgeführt. Die Ergebnisse der Gesamtkohorte (N=11.424) wurden zuvor an anderer Stelle veröffentlicht.

Ergebnisse: In der Subgruppenanalyse wurden folgende Gruppen identifiziert: Erfolgreiches Weaning ohne anschließende nicht-invasive Langzeitbeatmung (NIV): N=900; 30,6%; Erfolgreiches Weaning mit anschließender Heim-NIV: N=900; 30,6%; Fehlgeschlagenes Weaning mit anschließender invasiver Heim-Beatmung: N=780; 26,6%; und Verstorbene: N=357; 12.2%. Die wichtigsten Prädiktoren für Mortalität und Weaning-Versagen waren ein höheres Alter sowie die Dauer der invasiven Beatmung auf der überweisenden Intensivstation. Bei der Entlassung war das Tracheostoma nur bei 53% der Patienten mit erfolgreichem Weaning geschlossen, die keine Heim-NIV erhielten und bei 59% die eine Heim-NIV benötigten. Nicht erfolgreich entwöhnte Patienten wurden überwiegend nach Hause (20,5%) oder in Langzeitpflegeeinrichtungen (57,2%) entlassen. Erfolgreich entwöhnte Patienten wurden überwiegend nach Hause (22,4%/35,9%: ohne/mit Heim-NIV) bzw. in die Rehabilitation (41,0%/43,1%: ohne/mit Heim-NIV) entlassen.

Fazit: Die COPD bildet eine wichtige Untergruppe der Patienten mit prolongiertem Weaning. Nach der Verlegung von der Intensivstation in ein spezialisiertes Weaning-Zentrum ist das Weaning in mehr als 60% erfolgreich. Wichtig ist, dass sowohl der Tracheostomie-Status als auch das Ziel nach der Entlassung aus dem Weaning-Zentrum in hohem Maße vom Weaning-Erfolg abhängt.