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24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

2. - 4. Juni 2016, Bamberg

Nichtinvasives Gasaustausch-Monitoring bei tracheotomierten Patienten im Weaning: endtidaler versus transkutaner Kohlenstoffdioxidpartialdruck

Meeting Abstract

  • Sarah Schwarz - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • Friederike Sophie Magnet - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • Sophie E. Huttmann - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • Christian Karagiannidis - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • Wolfram Windisch - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH
  • Jan Hendrik Storre - Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln gGmbH

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Bamberg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16digab12

doi: 10.3205/16digab12, urn:nbn:de:0183-16digab128

Veröffentlicht: 30. Mai 2016

© 2016 Schwarz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Das Monitoring des Gasaustausches bei invasiv beatmeten Patienten und im Bereich des Weaning besitzt eine entscheidende Bedeutung. Insbesondere bei Patienten mit vorbestehender ventilatorischer Insuffizienz ist die Bestimmung des Kohlenstoffdioxid-Partialdruckes (PCO2) essentiell. Neben punktuellen Analysen durch eine Blutgasanalyse (PaCO2) ist eine verlässliche kontinuierliche und nichtinvasive Überwachungstechnik wünschenswert. Hierfür stehen das endtidale PCO2- (PetCO2) und das transkutane PCO2-Monitoring (PtcCO2) zur Verfügung.

Methodik: Über ein Tracheostoma beatmete Patienten im Weaning-Prozess, werden in einer stabilen Erkrankungsphase über 60 min kontinuierlich mittels PetCO2 (Phasein IRMA) und PtcCO2 (SenTec Digital Monitor) überwacht. Zusätzlich erfolgten PaCO2-Analysen zu Beginn, nach 30 min und 60 min (Radiometer ABL800 Flex). Es erfolgte ein statistischer Methodenvergleich nach Bland und Altman zwischen den erhobenen Mittelwerten der verschiedenen Techniken: PetCO2 versus PaCO2, PtcCO2 versus PaCO2 sowie PetCO2 versus PtcCO2.

Ergebnisse: Sechzig Patienten konnten die Studie beenden: COPD (N=30), Neurologisch/Neuromuskulär (n=17), OHS (n=5), Herzinsuffizienz (n=4), Pneumonie (n=3) und Kyphoskoliose (n=1). Unter invasiver Beatmung betrug der PaCO2 42,4±8,6 mmHg, der PetCO2 36,5±7,5 mmHg und der PtcCO2 41,7±8,7 mmHg. Die mittlere Differenz (untere bis obere Grenzen der Übereinstimmung) der erhobenen Mittelwerte während der Messperioden betrug zwischen PetCO2 und PaCO2 -5,9 mmHg (-16,2 bis 4,5 mmHg) und zwischen PtcCO2 und PaCO2 -0,7 mmHg (-7,8 bis 6,4 mmHg).

Diskussion: Im Vergleich zum Goldstandard PaCO2 zeigt die transkutane Messung des PCO2 über einen Beatmungszeitraum von 60 min eine bessere Übereinstimmung hinsichtlich der gemittelten Differenzen beider Verfahren. Es fällt auf, dass die endtidale Messung insgesamt eine Unterschätzung der PaCO2 Werte zeigt. Bei beiden nichtinvasiven Verfahren sind die Grenzen der Übereinstimmung bei der klinischen Bewertung zu beachten.