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24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

2. - 4. Juni 2016, Bamberg

Pflege in der außerklinischen Beatmung aus der Perspektive von Betroffenen (und ihren Angehörigen)

Meeting Abstract

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  • Christiane Gödecke - PTHV

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 24. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Bamberg, 02.-04.06.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16digab04

doi: 10.3205/16digab04, urn:nbn:de:0183-16digab045

Veröffentlicht: 30. Mai 2016

© 2016 Gödecke.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die medizinische und technische Entwicklung hat dazu geführt, dass immer mehr Menschen mit Beatmung außerhalb der Klinik länger überleben. Im eigenen Lebensumfeld werden beatmete Menschen über große Zeiträume von Personal und Angehörigen betreut. Je nach Versorgungsmodell ist damit eine 24h Präsenz des Personals verbunden. Über die Sichtweise der Betroffenen auf diese Pflegesituation ist in Deutschland wenig bekannt.

Methodik: Im Rahmen eines qualitativen Forschungsvorhabens wurden im Zeitraum 2013-2014 narrative Interviews (n=20) mit Betroffenen (und ihren Angehörigen) in der häuslichen Umgebung durchgeführt. Die Betroffenen waren sowohl invasiv als auch non-invasiv beatmet. Im Rahmen der explorativen Untersuchung wurde in Anlehnung an die Grounded Theory gearbeitet. Hierbei wurde der Frage nachgegangen, wie die Perspektive von Menschen mit Beatmung (und ihren Angehörigen) auf ihre Pflegesituation ist.

Ergebnisse: Zwei Teilergebnisse der Studie beziehen sich auf Aushandlungsprozesse zwischen Betroffenen und dem Personal. Es geht darum Strategien zu entwickeln, um Privatsphäre zu schaffen. Der Alltag in der häuslichen Umgebung und der Wunsch, das eigene Leben zu gestalten, ist ein „Geben und Nehmen“ von beiden Seiten. Innerhalb großer Zeiträume des Lebens mit Beatmung und Personal werden Betroffene zu Experten ihrer Situation.

Diskussion, Fazit: Die ständige Anwesenheit des Personals verlangt eigene Strategieentwicklungen, um Privatsphäre zu gewährleisten. Die Betroffenen und das Personal müssen beide gut mit der 24h Präsenz leben können. Die Anerkennung der Betroffenen als Experten ihrer Situation spielt hier eine wesentliche Rolle.