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23. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.

11. - 13. Juni 2015, Düsseldorf

Zwischenfälle bei invasiver außerklinischer Beatmung: Beobachtungsstudie über 1 Jahr

Meeting Abstract

  • Priegnitz Christina - Wissenschaftliches Institut Bethanien e.V.
  • Sven Stieglitz - Petrus Krankenhaus Wuppertal
  • Ilona Kietzmann - Wissenschaftliches Institut Bethanien e.V.
  • Winfried Randerath - Wissenschaftliches Institut Bethanien e.V.

Deutsche Interdisziplinäre Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. 23. Jahreskongress der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V.. Düsseldorf, 11.-13.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15digab16

doi: 10.3205/15digab16, urn:nbn:de:0183-15digab160

Veröffentlicht: 23. April 2015

© 2015 Christina et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Obwohl die Prävalenz invasiver außerklinischer Beatmung zunimmt, ist wenig über deren Sicherheit bekannt.

Methodik: Es handelt sich um eine einjährige prospektive Beobachtungsstudie bei dauerhaft invasiv zu beatmenden Patienten. Diese wurden in häuslichem Umfeld in sogenannter 1:1-Pflege oder in spezialisierten Beatmungspflegeheimen betreut. Anthropometrische wie medizinische Daten wurden initial und am Ende des Beobachtungszeitraums erhoben. Notfälle wurden über eine Checkliste von 21 Items monatlich abgefragt. Mehrfachnennungen waren möglich. Die Datenanalyse erfolgte mithilfe parameterfreier deskriptiver statistischer Methoden sowie dem t-Test.

Ergebnisse: 71% der Patienten wurden in einem Beatmungspflegeheim betreut. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung war die häufigste Nennung (52,5%), gefolgt von neurologischen Grunderkrankungen (37,5%). 52,8% der Patientenmonate waren frei von Zwischenfällen. Insgesamt wurden über ein Jahr 1089 respiratorische Ereignisse erfasst. Am häufigsten waren Desaturationen (mehr als 5% gegenüber der Grundsättigung) (29,6%), Zunahme von Bronchialsekret (12,2%) und Dyspnoe (8,7%). Die häufigste Maßnahme bei Notfällen war die Gabe von Morphin (8,3%). Es zeigte sich kein Unterschied in der Prävalenz der Zwischenfälle in Abhängigkeit von der Versorgungsform. Auch Grunderkrankung und Art der Tracheotomie (chirurgisch oder dilatativ) korrelierten nicht mit der Anzahl von Zwischenfällen. 10 Patienten starben im Beobachtungszeitraum.

Diskussion, Fazit: Die Prävalenz von Zwischenfällen in der außerklinischen Beatmung ist in mehr als der Hälfte der betreuten Zeit gegeben. Trotz vieler Ereignisse waren beide Pflegeformen gleichwertig.