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Aktivierungsmuster verschiedener Atemmuskelgruppen im Weaningprozess
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Veröffentlicht: | 23. April 2015 |
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Hintergrund: Ein fehlgeschlagener Spontanatmungsversuch (SBT) aufgrund einer Überbeanspruchung der ermüdeten Atemmuskulatur ist im Wesentlichen für die Fortführung einer invasiven Beatmung im prolongierten Weaning verantwortlich. Ziel der vorliegenden Studie ist es, den Effekt der Körperhaltung auf die Beanspruchung verschiedener Atemmuskelgruppen beim Spontanatmungsversuch zu untersuchen.
Methodik: Mittels Oberflächen-Elektromyographie des Zwerchfells (EMGdia) und der parasternalen Muskulatur (EMGpara) wurde der Effekt der Körperlage (Flach, 30° Lagerung, 70° Sitzen) auf die atemmuskuläre Aktivität unter assistiert-kontrollierter Beatmung und freier Atmung untersucht. Alle Lagerungsformen wurden randomisiert untersucht. Die Ruhe-EMG werden hinsichtlich ihrer jeweiligen prozentualen Aktivierung bezogen auf die maximale willkürliche Innervation wiedergegeben.
Ergebnisse: 9 Patienten im prolongierten Weaning wurden eingeschlossen. Es zeigte sich kein Unterschied hinsichtlich der kardiorespiratorischen Parameter (Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung) oder dem Dyspnoe-Empfinden durch die unterschiedlichen Lagerungsformen.
Es zeigten sich keine atemmuskulären Aktivitätsunterschiede unter invasiver Beatmung. Unter freier Atmung zeigte sich eine reduzierte Zwerchfellaktivität im Sitzen im Vergleich zum flachen Liegen (p=0,012) oder 30° Lagerung (p=0,039) (RM-ANOVA: p=0,014).
Diskussion, Fazit: Diese Studie zeigt erstmals, dass die Körperposition einen Effekt auf die Aktivierung der Atemmuskulatur bei Patienten im prolongierten Weaning hat. Es zeigte sich eine reduzierte Zwerchfellaktivierung unter freier Atmung im Sitzen.