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Invasive außerklinische Beatmungstherapie: Lebensbedingungen und gesundheitsbezogene Lebensqualität
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Veröffentlicht: | 23. April 2015 |
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Hintergrund: Durch Fortschritte der Medizin werden stetig steigende Patientenzahlen von Langzeitbeatmeten generiert, die letztlich nicht von der Beatmung zu entwöhnen sind und diese im außerklinischen Umfeld fortführen. Diese Patienten haben eine stark eingeschränkte Prognose. Bezüglich Therapie und langfristiger Versorgung steht daher der Erhalt von Lebensqualität im Vordergrund. Über gesundheitsbezogene Lebensqualität ist jedoch bei diesem Patientenkollektiv bisher wenig bekannt.
Methodik: Bei Patienten mit invasiver außerklinische Beatmungstherapie wurden mittels dem Severe Respiratory Insufficiency Questionnaire spezifische Aspekte gesundheitsbezogener Lebensqualität untersucht. Der Einfluss der zugrunde liegenden Erkrankung und außerklinischen Wohnsituation wurde untersucht.
Ergebnisse: Von 32 Patienten waren 18 aufgrund einer Lungenerkrankung, 14 aufgrund einer neuromuskulären Erkrankung (NME) beatmungspflichtig. Im Mittel lag der SRI-Summenwert (0-100) bei 53±16, zeigte jedoch eine breite Streuung (Min 23, Max 86). Patienten mit NME waren insgesamt jünger, hatten eine höhere Pflegebedürftigkeit, weniger Komorbiditäten und tendenziell höhere (bessere) SRI-Summenwerte (58±16 vs 48±15; P=0.092). Ob ein Patient in einer privaten Wohnung oder in einer Pflegeeinrichtung untergebracht war, hatte keinen Einfluss auf die SRI-Ergebnisse.
Diskussion, Fazit: Gesundheitsbezogene Lebensqualität von Patienten mit invasiver außerklinischer Beatmung schwankt individuell zwischen sehr gut und sehr schlecht. Ältere Patienten mit Lungenerkrankung und vielen Komorbiditäten haben tendenziell eine schlechtere gesundheitsbezogene Lebensqualität als Patienten mit NME, während die außerklinische Wohnsituation keinen Einfluss zu haben scheint.