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Quantifizierung der glenohumeralen Translation beim Schubladentest vor und nach Schulterstabilisierung mit Hilfe einer Real-time MR-Bildgebung
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Wie ist das Ausmaß der mit dem klinischen Schubladentest provozierten anteroposteriore Translation des Humeruskopfes vor und nach ventraler Schulterstabilisierung?
Methode: 20 Patienten mit vorderer Schulterinstabilität (Typ II nach Gerber) wurden präoperativ und 6 Monate nach offener Bankart-Operation mit Kapselplastik nach Neer und standardisierter Rehabilitation in einem vertikal offenen MRT (SIGNA SP/i 0,5T) untersucht. In sitzender Position wurde der Schubladentest mit einer gleichzeitigen Real-time MR-Bildgebung durchgeführt. Mit einem neu entwickelten Auswertealgorithmus erfolgte eine morphometrische Analyse der MR-Bilddaten zur Messung der anteroposterioren Translation.
Ergebnisse: Die durchschnittliche anteroposteriore Translation betrug präoperativ 11,3 ±5,0 mm bzw. 40,3 ±17,8 % des Glenoiddurchmessers. Postoperativ konnte eine signifikante Verringerung der ap-Translation (7,0 ±3,0 mm bzw. 25,3 ±9,7% des Glenoiddurchmessers) festgestellt werden. Der größte Anteil entfiel dabei auf die Verringerung der anterioren Translation. Zur gesunden Seite bestand postoperativ kein signifikanter Unterschied.
Schlussfolgerung: Erstmalig wurde die ap-Translation des Humeruskopfes beim Schubladentest vor und nach operativer Stabilisierung mit einer real-time MR-Bildgebung dargestellt und quantifiziert. Das neue Verfahren kann zusätzlich zu den klinischen Scores zur objektiven Beurteilung operativer Verfahren und rehabilitativer Maßnahmen bei Patienten mit Schulterinstabilität beitragen.
Schlüsselwörter: Schulter, glenohumerale Translation, offenes MRT